Notfälle Nach Explosion in Hemer: Staatsanwaltschaft ermittelt
Nach dem Hauseinsturz in Folge einer Gasexplosion gehen die Aufräumarbeiten und Ermittlungen an der Unglücksstelle weiter. Noch ist nicht klar, was genau die Explosion in Hemer auslöste.

Hemer - Nach der Explosion in einem Wohnhaus im sauerländischen Hemer untersucht auch die Staatsanwaltschaft Hagen den Fall.
Sie ermittele gegen Unbekannt „wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion“, sagte Polizeisprecher Lorenz Schlotmann der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagmorgen. „Das ist ein ganz normaler Vorgang. Es gibt bisher keinerlei Hinweise darauf, dass es keine Gasexplosion war.“
Die Feuerwehr sei nun dabei, die Trümmer Stück für Stück abzutragen. „Dazu hat sie auch einen Baggerfahrer angefordert“, sagte Schlotmann. Gleichzeitig untersuchten Beamte der Kriminalpolizei die Unglücksstelle, auch Sachverständige seien involviert. Das wird laut Polizeisprecher „noch einige Zeit“ dauern. „Der Bereich ist weiterhin abgesperrt.“
Erste Zeugenvernehmungen
Auch erste Zeugenvernehmungen haben bereits stattgefunden. Die Ermittlungen stünden aber noch ganz am Anfang, hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Samstag dem WDR erklärt. „Es gilt, erstmal das Sachverständigengutachten abzuwarten.“
Die Kriminalpolizei des Märkischen Kreises hatte am Samstag die Leitung der Ermittlungen übernommen, nachdem feststand, dass sich keine vermissten Personen mehr unter den Trümmern befanden. Polizeibeamte sicherten den betroffenen Bereich in dem Wohnviertel im Süden der 40.000-Einwohner-Stadt östlich von Iserlohn.
Bei der heftigen Explosion am Freitagabend war das Wohngebäude komplett zerstört worden und in sich zusammengefallen. „Ich habe schon einige Gebäude nach einer Gasexplosion erlebt, aber eine komplette Zerstörung in einem solchen Ausmaß habe ich noch nicht gesehen“, sagte Hemers Feuerwehrsprecher Andreas Schulte.
Mehrere Verletzte und eine Tote
Insgesamt wohnten in dem Mehrparteienhaus den Behörden zufolge acht Personen, fünf von ihnen waren zum Unglückszeitpunkt im Haus. Zwei leicht verletzte Menschen konnten kurz nach der Detonation gerettet werden. Eine 32 Jahre alte Frau und einen 36-jähriger Mann befreiten die Rettungskräfte in der Nacht zum Samstag unter schwierigsten Bedingungen. Die Geretteten kamen mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Über ihren Gesundheitszustand gab es am Sonntag zunächst keine neuen Informationen. Eine 57 Jahre alte Frau überlebte die Explosion und den Zusammensturz des Hauses nicht. Sie konnte am Samstagmorgen gegen 9.00 Uhr nur noch leblos aus den Trümmern geborgen werden.
Darüber hinaus gab es zwei leicht verletzte Bewohner des Hauses und zwei Passanten, die leichte Blessuren durch herumfliegende Trümmerteile erlitten hatten, wie Hemers Bürgermeister Christian Schweizer (CDU) der dpa gesagt hatte.
„Den Rest müssen jetzt die Ermittler machen. Da muss jetzt in Ruhe abgewartet werden, denen müssen wir auch Zeit geben“, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU), der sich am Samstag einen Eindruck vom Ausmaß der Zerstörung gemacht und den rund 300 Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz für ihren unermüdlichen Einsatz gedankt hatte.