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Ersatz nach Abriss Neubau der Westendbrücke hat begonnen

Nach der Ringbahnbrücke beginnt nun auch der Neubau der weiter nördlich gelegenen Westendbrücke auf der A100. Beide Bauwerke sollen in zwei Jahren fertig werden. Gegen das Vorhaben gibt es Proteste.

Von dpa Aktualisiert: 05.12.2025, 15:32
Die alte Westendbrücke war im April abgerissen worden.
Die alte Westendbrücke war im April abgerissen worden. Britta Pedersen/dpa

Berlin - Auf der A100 im Berliner Westen haben die Neubauarbeiten für die im April abgerissene Westendbrücke begonnen. Damit werde eine klaffende Wunde Berlins geschlossen, sagte der Technik-Geschäftsführer der bundeseigenen Autobahn-Gesellschaft, Dirk Brandenburger, beim Spatenstich. Der rund 240 Meter lange und 50 Millionen Euro teure Neubau erfolgt an selber Stelle wie die alte Westendbrücke. 

Sie war in der ersten Jahreshälfte im Zuge der Sperrung der weiter südlich gelegenen Ringbahnbrücke ebenfalls gesperrt und dann abgerissen worden. Die Ringbahnbrücke war Teil des Autobahndreiecks Funkturm, einem der bundesweit am stärksten belasteten Verkehrsknoten. Wegen eines sich ausbreitenden Risses im Tragwerk musste sie im März kurzfristig gesperrt werden. 

Beide Brücken wurden 1963 gebaut und waren schon seit Jahren sanierungsbedürftig. Entsprechende Planfeststellungsverfahren für den Neubau liefen bereits. Die Bauarbeiten für die neue Ringbahnbrücke haben bereits Ende Oktober begonnen. Beide Bauten sollen im Sommer 2027 fertig und für den Verkehr freigegeben werden.

Protest zum Baustart

Der feierliche Baustart wurde von einem kleineren Protest begleitet. Mehrere Anwohnerinnen und Anwohner demonstrierten vor allem gegen die erwartete Lärm- und Verkehrsbelastung. Die neue Westendbrücke entsteht zwar an derselben Stelle wie die alte. Dennoch wird das neue Bauwerk mit 18 Metern rund fünf Meter breiter als der Ursprungsbau. „Allerdings wird es außer schallreduzierendem Asphalt keine zusätzlichen aktiven Lärmschutzmaßnahmen geben“, kritisierte der Berliner Landesverband des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) unter anderem. 

Die zuständige Projektmanagementgesellschaft Deges weist die Kritik zurück. Der geplante Lärmschutz sei ausreichend. Zusätzliche Lärmschutzwände seien hingegen aufgrund der Fahrbahnrichtung nicht zielführend, „da diese aufgrund der Lage des Bauwerks nur eine sehr geringe Schutzwirkung entfalten würden.“ Auch beim ursprünglichen Planfeststellungsverfahren, aus dem der Neubau mit Blick auf das Bautempo herausgelöst wurde, seien die Wände nicht vorgesehen gewesen.