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Mann und Frau Neue Beauftragte: Gleichstellung ist Motor für Zusammenhalt

Brandenburg bekommt eine neue Beauftragte, die sich um die Gleichstellung der Geschlechter kümmert. Die künftige Amtsinhaberin Kletzing, die als Fachfrau gilt, nennt ihre Ziele.

Von dpa Aktualisiert: 10.06.2025, 16:09
Die künftige Brandenburger Gleichstellungsbeauftragte Uta Kletzing will mehr Geschlechtergerechtigkeit erreichen.
Die künftige Brandenburger Gleichstellungsbeauftragte Uta Kletzing will mehr Geschlechtergerechtigkeit erreichen. Oliver von Riegen/dpa

Die neue Brandenburger Gleichstellungsbeauftragte Uta Kletzing will die Geschlechtergerechtigkeit von Frauen und Männern im Land forcieren. „Für mich ist eine ganz klare Überzeugung, dass Gleichstellung ein unabdingbarer und wirksamer Motor für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt ist“, sagte die 49-Jährige. „Wann brauchen wir das mehr als jetzt?“ Das Kabinett stimmte dem Vorschlag von Sozialministerin Britta Müller (parteilos, für BSW) für Kletzing zu, die nächste Woche ihr Amt antritt.

Die neue Beauftragte nannte konkrete Ziele. „Ich bin davon überzeugt, dass mehr Gleichstellung das Land und die Kommunalverwaltungen auch zu moderneren und damit attraktiveren Arbeitgebern machen wird“, sagte Kletzing. „Geschlechtergerechte Aufstiegswege, die mit Fürsorge für Kinder und andere Familienangehörige vereinbar sind, sowie Entgeltgleichheit müssen selbstverständlich werden.“

Koalition will Gleichstellung umsetzen

Das Ziel der SPD/BSW-Koalition ist nach Angaben von Müller, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Beruf, Politik und Gesellschaft auch tatsächlich zu erreichen. Müller sieht noch Defizite: „Frauen leisten deutlich mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer, Frauen arbeiten noch immer deutlich häufiger in Teilzeit und in Führungspositionen sind Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert.“

Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ist zwar in Brandenburg so klein wie in keinem anderen Bundesland, es gibt sie aber noch. Mit 21,46 Euro pro Stunde verdienten Frauen im Jahr 2024 nach Angaben des Statistikamtes zwei Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, die auf 21,79 Euro kamen.

Kletzing wünscht sich neuen Schwung für Paritätsgesetz

Die neue Beauftragte kann sich auch einen neuen Anlauf für ein Paritätsgesetz vorstellen, das gleichmäßig viele Männer und Frauen auf Kandidatenlisten für Landtagswahlen anstrebt. Das Brandenburger Verfassungsgericht hatte 2020 ein Paritätsgesetz gekippt. Kletzing verwies darauf, dass Union und SPD im Bund vereinbart haben, auch die Frage der Geschlechterparität neu zu prüfen. Möglich sei zu prüfen, ob ein Paritätsgesetz anders formuliert vor einem Verfassungsgericht bestehe. „Oder aber müssen wir an die Verfassung ran.“

Bis April war Kletzing Personalleiterin der Landeshauptstadt Potsdam. Sie ist nach Angaben der Sozialministerin eine Expertin für das Thema Frauen in Führungspositionen. Seit mehreren Jahren unterstütze sie Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft bei der Umsetzung der Gleichstellung der Geschlechter. Ihre Vorgängerin Manuela Dörnenburg war seit 2020 Gleichstellungsbeauftragte im Haus der bisherigen Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).