Schulen Piwarz: Schulen in Sachsen sind auf Bedrohungen vorbereitet
Dresden - Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hat Bombendrohungen gegen Schulen scharf verurteilt. „Das Spielen mit Ängsten von Schülern, Lehrkräften und Eltern ist unerträglich“, sagte er am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Man reagiere darauf aber mit Professionalität. „Die betroffenen Schulen handeln umsichtig und professionell. Die Schulleitungen arbeiten eng mit der Polizei vor Ort zusammen, um die Sicherheit in den betroffenen Schulen zu gewährleisten.“ Die Schulen seien auf solche Bedrohungslagen vorbereitet etwa durch einen Rahmenplan für solche Lagen und allgemeine Gefahrensituationen, Übungen und Fortbildungen.
Piwarz zufolge machen sich die in Zusammenarbeit mit der Polizei erstellten Sicherheitskonzepte der Schulen und die erprobten Abläufe mit festen Ansprechpartnern bei den jeweiligen Polizeidienststellen bezahlbar. Sachsen bediene sich mehrerer Instrumente bei Bedrohungs- und Amoklagen in den Schulen, hieß es im Kultusministerium. Schulleitungen und -träger könnten auf die Beratung der Abteilung Prävention im Landeskriminalamt Sachsen zurückgreifen.
Mit der verbindlichen Einführung Arbeitsschutzmanagementsystems Schule 2017 gibt es an allen öffentlichen Schulen ein Notfallmanagement, teilte das Ministerium weiter mit. „Es beinhaltet die Abfolge von elf Notfällen unter Verantwortung der Polizei und fünf Notfällen unter der Leitung des Schulleiters. In den dargestellten Notfällen werden die Verfahrensweisen vom Eintritt bis zur realen Abarbeitung dargestellt.“ Verpflichtend sei auch die Bildung eines schulischen Krisenstabes unabhängig eines Ereignisses. Der Stab bestehe in der Regel aus fünf Beschäftigten der Schule und unterstütze die Schulleitung bei der Bewältigung von Notfällen.
Zugleich verwies das Ministerium auf einen digitalen Notfallplan. „Hier wird von jeder öffentlichen Schule ein allgemeines Bild von Lage der Schule und Gebäude, Anzahl der Schülerinnen und Schüler sowie Beschäftigte, Flucht-, Rettung- und Lagepläne usw. abgefragt und in einem einheitlichen geschlossenen System digital der Polizei in Sachsen zur Verfügung gestellt. Mit den erfassten Daten können die Einsatzkräfte vor Ort schnell reagieren.“
Auch in Sachsen waren in den vergangenen Tagen vermehrt Drohungen gegen Schulen eingegangen. Die Schulen wurden geräumt und mit Sprengstoffspürhunden durchsucht. Später gab die Polizei Entwarnung. Nach Angaben des Innenministeriums wurde in den Drohschreiben ein Bezug zum Nahost-Konflikt hergestellt.