2. Bundesliga Pokalträume bei Hertha? „Zählt nur das Spiel gegen den HSV“
Schon lange träumen die Hertha-Fans vom Pokalfinale im eigenen Stadion. In dieser Saison scheinen die Chancen besonders gut. Sportdirektor und Trainer wollen aber nicht zu weit vorausdenken.

Berlin - Die in dieser Saison günstige Ausgangslage für das Erreichen des DFB-Pokalfinals spielt bei Zweitligist Hertha BSC vor dem Achtelfinale gegen den Hamburger SV keine Rolle. „Ich bin seit fast 30 Jahren hier, ich habe aufgehört mit den Träumen. Wir arbeiten einfach so hart wie möglich und wollen nicht irgendwas versprechen“, sagte Trainer Pal Dardai vor dem Spiel im Berliner Olympiastadion am Mittwochabend (20.45 Uhr/Sky).
Sportdirektor Benjamin Weber sagte der Deutschen Presse-Agentur: „So weit denken wir nicht. Es zählt für uns nur das Spiel gegen den HSV.“ Weber betonte: „In erster Linie freuen wir uns, dass wir ein Heimspiel haben und dies voraussichtlich vor rund 55.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Allein das, ein Flutlichtspiel und die Chance im Pokal zu überwintern, ist ein großer Ansporn!“
Es sind aktuell nur noch sechs Erstligisten im Pokal, der Titelverteidiger RB Leipzig und Rekordsieger Bayern München sind raus. In Berlin träumen die Hertha-Fans schon lange davon, dass ihre Profi-Mannschaft es ins Finale im heimischen Olympiastadion schafft. 1993 schaffte das die Amateur-Mannschaft der Berliner, verlor dann aber gegen Bayer Leverkusen mit 0:1. Die Profis kamen zuletzt 2016 ins Halbfinale, aber noch nie ins Endspiel seitdem es ab 1985 jedes Jahr in der Hauptstadt gespielt wird.
Ein Sieg gegen den Ligakonkurrenten HSV hätte für den klammen Hauptstadtclub auch finanziell eine große Bedeutung. „Es ist keine Frage, dass ein Weiterkommen zusätzliche Einnahmen bedeutet, die uns in unserer wirtschaftlichen Situation natürlich helfen“, sagte Weber. Im Viertelfinale winken 1.724.800 Euro. Die vier Halbfinalisten bekommen 3.449.600 Euro.
Auch sportlich hat die Alte Dame noch eine Rechnung mit dem HSV offen. „Es wird erneut eine tolle Kulisse im Olympiastadion geben und wir wollen zeigen, dass wir uns im Vergleich zum Liga-Spiel im August als Mannschaft weiterentwickelt haben“, sagte der 43 Jahre alte Weber. Damals unterlagen die Berliner den Hamburgern in der Liga 0:3. Dardai sieht nun auch einen wichtigen Leistungsvergleich für seine Mannschaft.