Sammlung Prominenter Zuwachs für Leipziger Druckkunstmuseum
Leipzig/Dresden (dpa/sn - Das Leipziger Museum für Druckkunst übernimmt eine in Deutschland einzigartige Sammlung historischer Druckschriften, Schriftmatrizen und Maschinen der Druckerei Offizin Haag-Drugulin. Sie gehörte dem Münchner Eckehart SchumacherGebler, der als einer der weltweit renommiertesten Druckhistoriker und Sammler gilt, wie das Leipziger Museum am Mittwoch mitteilte. Nach dessen Tod werde sie in dem 1994 gegründeten Museum gesichert und zugänglich gemacht.
Mit der Zusammenführung sei der Wunsch seines Vaters nach dem Erhalt dieses Kulturgutes erfüllt, sagte dessen Sohn Christian als Vertreter der Erbengemeinschaft. SchumacherGebler habe sein ganzes Leben in die Bewahrung der traditionellen Druckkunst gestellt. „Seine unwiederbringlichen Kulturschätze wollte er für die Nachwelt erhalten und zugänglich machen.“ Das Museum in Leipzig sei dafür „der geeignete Ort“.
SchumacherGebler hatte nach der Wende die 1829 in Leipzig gegründete Druckerei Offizin Haag-Drugulin gekauft und damit Kulturgut gerettet. Zudem betrieb er in Dresden die Dresdner Buchdruckerei, die aus wirtschaftlichen Gründen Anfang 2023 aufgelöst und zugleich unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Die Sammlung enthält unter anderem die letzten erhaltenen Schriftbestände der Reichsdruckerei, darunter wertvolle Schmuckbuchstaben und Ornamente, über 150 verschiedene Schriftarten im Bleisatz sowie über zwei Millionen seltener Gussmatrizen der Firma Monotype, die Ende des 19. Jahrhunderts den Maschinensatz revolutionierte. Für die Bestände der Leipziger Druckerei ist es eine Rückkehr an den Ursprungsort im Stadtteil Plagwitz.