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Essen und Trinken Regionalquote im Supermarkt? Ministerin will Änderungen

Sollen Supermärkte eine feste Quote für regionale Lebensmittel einhalten? Brandenburgs Agrarministerin setzt sich für Veränderungen im Handel ein.

Von dpa 20.12.2025, 06:00
Tomaten aus Brandenburg statt aus dem Ausland? Brandenburgs Agrarministerin wirbt für ein Umdenken im Lebensmitteleinzelhandel.
Tomaten aus Brandenburg statt aus dem Ausland? Brandenburgs Agrarministerin wirbt für ein Umdenken im Lebensmitteleinzelhandel. Monika Skolimowska/dpa

Potsdam - Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt setzt sich für eine Art Quote für regionale Lebensmittel im Supermarkt ein. „Wir brauchen da einen Paradigmenwechsel. Wir brauchen ein System, wo auch der Lebensmitteleinzelhandel auf regionale Produzenten setzt“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. 

„Ob das eine Quote ist oder ob das irgendein anderes Instrument ist, das muss man ausdiskutieren.“ Neben mehr Verantwortung des Handels seien auch Verbraucher gefragt, bewusst regionale Produkte zu kaufen, appellierte die Ministerin. 

Die 38-Jährige führte früher einen Legehennen-Betrieb in der Uckermark. Bis zur Übernahme des Ministeramtes im Dezember 2024 steuerte sie im Ehrenamt auch den Agrarmarketingverband Pro Agro in Brandenburg.

Ministerin: Landwirte müssen bessere Erlöse erzielen

Der Lebensmitteleinzelhandel werde von vier großen Konzernen dominiert, die die Preise diktierten, kritisierte Mittelstädt. Sie wolle erreichen, dass Landwirte geschützt seien und „Preise bekommen, die sie benötigen, um vernünftig zu produzieren“.

Landwirte in Deutschland warfen zuletzt Lidl bei Protesten an mehreren Orten vor, Lebensmittel wie Butter und Milch zu verramschen. Sie protestierten gegen Billig-Butter und forderten faire Preise. Lidl Deutschland teilte dazu mit, die aktuelle Preissenkung bei Butter sei eine notwendige Reaktion auf die derzeitige Ausnahmesituation am Rohstoffmarkt. „Seit September verzeichnen wir ein deutliches Überangebot an Rohmilch im Vergleich zum Vorjahresniveau“, hieß es. 

Unterstützung auf Bundesebene gefordert

Brandenburg werde dem Lebensmittelhandel aber nicht diktieren können: „Nun macht mal eine 40 Prozent-Regionalquote“, sagte Mittelstädt. Für einen grundlegenden Systemwechsel brauche es die Unterstützung auf Bundesebene. „Aber es ist ein unglaublich dickes Brett, was man bohren muss.“

Können sich die Verbraucher regionale Lebensmittel auch leisten? „Die, die bewusst regional einkaufen, die werden auch weiterhin bewusst regional einkaufen.“ Familien mit wenig Geld griffen bewusst auf etwas günstigere Preise zurück. „Und deswegen muss es eben auch diesen Mix geben“, meinte die Ministerin. Wenn regionale Lebensmittelproduzenten aber Gewinne machten, würden sie auch wieder reinvestieren in neue Technik. „Das heißt, die Produkte werden ja per se dann auch wieder ein Stück weit günstiger.“