Archäologie Rund 3.000 Jahre altes Gräberfeld bei Wellaune entdeckt
Bei Wellaune ist eine rund 3.000 Jahre alten Siedlung freigelegt worden. Für Archäologen bietet sich ein Blick in die Handwerkskunst und die Bestattungssitten der Menschen in der späten Bronzezeit.

Wellaune - Archäologen haben in Wellaune in Nordsachsen eine rund 3.000 Jahre alte Siedlung und ein Gräberfeld der späten Bronzezeit gefunden. Die Entdeckung wurde bei Vorarbeiten zu einer dort geplanten Ortsumgehung gemacht.
Rituelle Brandbestattungen
„Auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern wurde ein Urnengräberfeld mit 37 Brandbestattungen freigelegt“, sagte Grabungsleiterin Kathrin Balfanz. Die Urnen seien teils von Steinen oder Steinbetten umfasst. Um sie herum habe man Beigefäße wie Becher und Schalen für Getränke und Speisen gefunden. „Einige Gefäße wurden offenbar bei den Bestattungsritualen absichtlich zerschlagen, andere sind vollständig erhalten“, sagte Balfanz.
Siedlung gibt Einblick in das Alltagsleben
In unmittelbarer Nähe des Gräberfeldes gab es eine Siedlung. Die bisherigen Funde auf der rund 5.000 Quadratmeter großen Fläche sind ebenfalls rund 3.000 Jahre alt. „Im Boden zeichnen sich deutlich die Grundrisse mehrerer Häuser ab. Daneben fanden sich Siedlungsgruben, Vorratsgruben und zahlreiche Pfosten- und Zaunstrukturen“, sagte Balfanz. „Reste von Verhüttungsöfen gehören offenbar in eine jüngere Nutzungsphase, die zeitlich noch genauer bestimmt werden muss.“
Die Funde erlaubten es den Archäologen, das Alltagsleben, die Handwerkstradition und die Bestattungssitten der Menschen vor 3.000 Jahren besser zu verstehen. Die Grabungen laufen seit Mai mit einem ein fünf- bis zehnköpfigen Team, das Ende ist für das Frühjahr 2026 geplant.