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Berliner Nahverkehr S-Bahn-Modernisierung fertig – doch es gibt neue Probleme

Die Berliner S-Bahn hat über Jahre Hunderte ältere Fahrzeuge saniert, damit sie länger fahren können. Doch kaum ist der letzte Wagen fertig, müssen die Züge wohl erneut in die Werkstatt.

Von dpa Aktualisiert: 30.09.2025, 16:52
Die Baureihe 481 bildet das Rückgrat der Berliner S-Bahnflotte. (Archivbild)
Die Baureihe 481 bildet das Rückgrat der Berliner S-Bahnflotte. (Archivbild) Fabian Sommer/dpa

Berlin - Die letzten beiden S-Bahn-Fahrzeuge der Baureihe 481 sind in der Werkstatt - das Modernisierungsprogramm für das Rückgrat der Berliner S-Bahn ist damit nahezu abgeschlossen. „Seit Ende 2019 haben wir fast 1.000 S-Bahn-Wagen saniert und neu wieder zusammengesetzt“, teilte S-Bahn-Chef Peter Buchner mit. 

Frische Lackierung, blaue Sitze, schwarze Türen, neuer Boden: Nach der Behandlung ähneln die Fahrzeuge stark der neuesten Baureihe 483/484, deren Züge mit der flachen Front seit 2021 unterwegs sind und vor allem auf der Ringbahn eingesetzt werden. 

Außerdem mussten die Wagenkästen wegen Korrosionsschäden saniert werden. „In der ersten Jahreshälfte 2026 kehrt der letzte modernisierte Zug wieder ins Netz zurück“, teilte die S-Bahn weiter mit. „Dann sind über 90 Prozent der S-Bahnflotte neu oder modernisiert.“

Die Baureihe ist bereits seit Mitte der 1990er Jahre im Einsatz. Ein Großteil der Berliner S-Bahnflotte gehört dazu. Die Sanierung war notwendig, damit die Fahrzeuge noch einige Jahre länger durchhalten als ursprünglich geplant. Denn aufgrund der jahrelangen Verzögerungen bei der großangelegten S-Bahn-Ausschreibung ist dem Unternehmen zufolge frühestens 2031 mit neuen Zügen zu rechnen, möglicherweise deutlich später. 

Probleme mit der Verkabelung

Doch zuletzt traten vermehrt Probleme mit der Verkabelung in den Fahrzeugen auf, die sich auch auf den Betrieb ausgewirkt haben. Das Problem sei umfangreicher als zunächst erwartet, sagte Buchner vor einigen Tagen der „Berliner Zeitung“. Deshalb müssen die Wagen in den nächsten Jahren wohl erneut in die Werkstatt. Bis Ende der 2020er Jahre soll das Problem behoben sein. Dann könne die Baureihe noch bis Mitte der 2030er Jahre eingesetzt werden, betonte Buchner. 

Neben den Fahrzeugen macht auch die Infrastruktur der Berliner S-Bahn und ihren Fahrzeugen zu schaffen. Seit Wochen kommt es insbesondere auf der Stadtbahn immer wieder zu Ausfällen und Unterbrechungen. Die Bahn hat eine spezielle Arbeitsgruppe gegründet, die nach Lösungen sucht. Auch hier seien unter anderem Kabel das Problem, sagte der Bahn-Bevollmächtigte für Berlin und Brandenburg, Alexander Kaczmarek, kürzlich dem „Tagesspiegel“. Diese würden nun ausgetauscht.