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Unwetter Sturm legt S-Bahn-Verkehr in Berlin erneut lahm

Erneut fegt ein Unwetter über Berlin und Brandenburg. In der Hauptstadt wird der S-Bahn-Verkehr eingestellt - zum zweiten Mal in dieser Woche.

Von dpa Aktualisiert: 26.06.2025, 20:33
Ein Baum ist im Berliner Stadtteil Heiligensee durch schwere Böen auf Autos und einen Transporter gefallen.
Ein Baum ist im Berliner Stadtteil Heiligensee durch schwere Böen auf Autos und einen Transporter gefallen. Jens Dudziak/dpa

Berlin/Potsdam - Heftige Sturmböen und starke Regengüsse: Nur kurz nach dem Chaos zum Wochenbeginn ist erneut ein Unwetter über Berlin gefegt. Wegen umgestürzter Bäume hat die Bahn den Zugverkehr erneut im gesamten Berliner S-Bahnnetz eingestellt. „Auf Grund von witterungsbedingten Beeinträchtigungen wird der Zugverkehr im gesamten S-Bahnnetz eingestellt“, teilte das Unternehmen am Abend auf X mit. 

Seit 18.15 Uhr habe die S-Bahn den Verkehr eingestellt, sagte ein Sprecher der Bahn. Es seien Äste und Bäume auf die Gleise gestürzt. Deswegen habe man sich dazu entschieden, den Betrieb vorübergehend auf allen Linien einzustellen. Die Züge, die bereits unterwegs waren, warteten das Unwetter am nächsten Bahnhof ab. Die Aufräumarbeiten liefen auf Hochtouren, sagte der Sprecher. Am Abend nahmen erste S-Bahnlinien wieder den Betrieb auf.

Am Hauptstadtflughafen BER kam es hingegen zu keinen Beeinträchtigungen, wie eine Sprecherin sagte: „Es gab keine Einstellung der Abfertigung.“ Am Flughafen schien demnach wohl die Sonne.

Verletzte in Berlin und Brandenburg

In Potsdam wurde ein Mensch lebensbedrohlich verletzt, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Die Person sei zusammen mit einem weiteren Menschen im Neuen Garten von einer herabstürzenden Baumkrone getroffen worden. Die zweite Person erlitt demnach schwere Verletzungen. Nähere Angaben machte die Feuerwehr nicht.

In Berlin wurde nach ersten Erkenntnissen mindestens ein Mensch verletzt. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers war er wohl zu Fuß in Heiligensee unterwegs. Zur Schwere der Verletzungen lagen dem Sprecher zunächst keine Informationen vor. 

Die Feuerwehr war in der Hauptstadt erneut im Dauereinsatz. Inzwischen gebe es 300 Einsätze, sagte ein Feuerwehrsprecher gegen 19.30 Uhr. Die Hilfe der Feuerwehrleute war im gesamten Stadtgebiet wegen umgestürzter Bäume oder abgebrochener Äste gefragt. Besonders viele Einsätze gab es jedoch in Nord-Spandau, Heiligensee und Tegel, wie der Sprecher sagte. Teils seien Boote auf Gewässern umgekippt und Menschen hätten gerettet werden müssen. 

Baum stürzt auf Autos 

In Konradshöhe im äußersten Nordwesten der Stadt waren fortwährend Sirenen von Feuerwehrfahrzeugen zu hören. Überall lagen riesige Äste auf den Straßen, wie ein dpa-Reporter berichtete. Ein Dachfenster sei durch den Sturm abgerissen worden. In der Müllerstraße in Berlin-Wedding entwurzelte der Wind einen Baum. Drei Autos wurden von dem hinunterstürzenden Baum beschädigt.

Erst am Montag war die Berliner Feuerwehr im Dauereinsatz nach heftigen Sturmböen. Im Spandauer Forst war bei dem Unwetter am Montag ein Baum auf ein Auto gestürzt und hatte eine 55-jährige Frau darin tödlich verletzt. Der S-Bahn-Verkehr in der Hauptstadt wurde über Stunden eingestellt. Betroffen waren zudem Regional- und Fernzüge. Der DWD hatte eigenen Angaben zufolge schon am Sonntag vor hohen Windstärken gewarnt. 

Im Spandauer Forst war bei dem Unwetter am Montag ein Baum auf ein Auto gestürzt und hatte eine 55-jährige Frau darin tödlich verletzt. Der S-Bahn-Verkehr in der Hauptstadt wurde über Stunden eingestellt. Betroffen waren zudem Regional- und Fernzüge. 

Unwetterwarnung vom Deutschen Wetterdienst 

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärte, die höchste Windgeschwindigkeit sei am Montag an der Freien Universität Berlin mit 108 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Das entspreche Windstärke 11 und orkanartigen Böen, sagte ein Sprecher. 

Für Donnerstag hatte der DWD für weite Teile Brandenburgs und für Berlin eine Unwetterwarnung herausgegeben. Er rechnete mit orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von 110 Kilometern pro Stunde. 

Nach ersten Angaben registrierte der DWD jedoch am Abend in Berlin Windgeschwindigkeiten von maximal rund 95 Kilometern pro Stunde. „Die Unwetter sind durch“, sagte ein DWD-Sprecher.