Tourismus Sachsen als Reiseziel für Sommerferien gefragt
Am Wochenende beginnen die Schulferien. Urlaub „vor der Haustür“ ist durchaus beliebt - wenn auch mit regionalen Unterschieden. Für Kurzentschlossene gibt es vielerorts noch Möglichkeiten.

Dresden - In den Sommerferien rechnen die Urlaubsregionen in Sachsen mit zahlreichen Gästen. Die meisten Gebiete könnten eine gute Buchungslage vorweisen. „Die Rückmeldungen aus den sächsischen Reiseregionen stimmen uns überwiegend optimistisch“, sagte Landrat Stephan Meyer, Präsident des Landestourismusverbandes Sachsen, auf Anfrage. Auch wenn Sachsen seltener als Ziel für den Haupturlaub gewählt werde, weil es viele in die Ferne ziehe, sei der Freistaat für Kurzurlaube attraktiv.
Wellness und Wassernähe ist gefragt
„Besonders gefragt sind Unterkünfte in Seenähe sowie Häuser mit hochwertigen Wellnessangeboten“, so Meyer. Und auch Chemnitz als Kulturhauptstadt sorge für Aufmerksamkeit und locke zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland an.
So schauen auch die Touristiker im Vogtland optimistisch auf die Sommerferien. Mehr als die Hälfte der Gastgeber schätzt die Buchungslage als „zufriedenstellend“ ein, hieß es. Die Zahl der Buchungen bewegt sich den Angaben zufolge in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Viele Gäste buchen laut Verband sehr kurzfristig - eine Herausforderung für die Branche. Trotz guter Auslastung gibt es aber noch freie Kapazitäten. Der Verband empfiehlt, direkt bei der Unterkunft nachzufragen.
Ein Plus bei Gästen aus dem Ausland
Der Tourismus in Sachsen hat 2024 weiter zugelegt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes stieg die Zahl der Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent auf rund 19,98 Millionen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Corona-Pandemie.
Deutlich stärker fiel das Plus bei ausländischen Gästen aus: Ihre Zahl stieg um acht Prozent auf 2,18 Millionen Übernachtungen – nur knapp unter dem bisherigen Rekord von 2,2 Millionen im Jahr 2019.
Mit internationalen Gästen wird unter anderem in Dresden gerechnet: Stadtfest, Schlössernacht, Konzerte am Elbufer - darunter etwa Schlagerstar Roland Kaiser - und die World Transplant Games im August machen die Landeshauptstadt zu einem lohnenden Ausflugsziel. Die Buchungslage sei gut, das Besucherinteresse groß, hieß es. In den umliegenden Regionen wie dem Elbland ist die Stimmung eher verhalten: Zwischen Radebeul und Meißen liegt die Nachfrage eher unter der des Vorjahres. Mittelmeer statt Elbe - viele reisten im Sommer lieber ins Ausland, hieß es.
Die Messestadt Leipzig hofft auf einen guten Sommer. In den vergangenen Jahren haben sich die Sommermonate laut Tourismusverband zum Zeitraum mit den meisten Übernachtungen im Jahr entwickelt. Eine genaue Prognose sei derzeit aber noch nicht möglich, da „Reise-Entschluss und Buchung der Übernachtungen immer kurzfristiger erfolgen“.
Naturtheater und Mountainbike
Im Erzgebirge bleiben die meisten Besucher etwa ein bis drei Tage. Vorbuchungen gibt es nach Verbandsangaben von Eibenstock über Oberwiesenthal bis in das Osterzgebirge - mancherorts liegen sie teils noch unter den Erwartungen, hieß es. Zu Beginn der Ferien werden noch Buchungen von Kurzentschlossenen erwartet, die sich für das Erzgebirge als Urlaubsregion entscheiden und den Urlaub „vor der Haustür“ vorziehen. Ins Erzgebirge zieht es vor allem diejenigen, die „aktive Erholung“ suchen - beim Wandern oder Mountainbiken. Das Naturtheater Greifensteine lädt vom 19. Juni bis zum 31. August zu den Greifenstein-Festspielen.
In der Oberlausitz blicken die Touristiker optimistisch auf den Sommer und verbuchen im Vergleich zum Vorjahr eine positive Entwicklung. Einige Betriebe melden laut Verband eine nahezu vollständige Auslastung, vor allem Unterkünfte direkt am Wasser oder mit Wellnessangeboten. Aber auch Camping und Ferienwohnungen sind demnach gefragt.