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Bergbausanierung Schon bald erste Badegäste am Seelhausener See erwartet

Wo einst Bagger arbeiteten, könnten bald Urlauber entspannen: Die touristische Nutzung des Seelhausener Sees nimmt Gestalt an - aber nicht ohne Hürden.

Von dpa 22.08.2025, 14:05
Am Seelhausener See könnten schon bald Touristen baden.
Am Seelhausener See könnten schon bald Touristen baden. Sebastian Willnow/dpa

Löbnitz - Am Seelhausener See bei Löbnitz rückt die touristische Nutzung näher: Bereits in diesem Jahr könnten die ersten Besucher am neu angelegten, rund einen Kilometer langen Strand baden. Die bundeseigene Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) hat nach eigenen Angaben die nötigen Voraussetzungen geschaffen. Nun liege es an Kommune und Landkreis, über den sogenannten Gemeingebrauch zu entscheiden, sagte LMBV-Technikgeschäftsführer Bernd Sablotny bei einem Besuch des sächsischen Wirtschaftsministers Dirk Panter (SPD) vor Ort.

„Wir wollen so schnell wie möglich den See den Menschen übergeben“, erklärte Sablotny. Für das Baden, Segeln oder Rudern sei aber zunächst die Freigabe des Landkreises erforderlich.

Der Bürgermeister der Gemeinde Löbnitz, Detlef Hoffmann (CDU), bestätigte, dass die Gemeinde mitzieht - verwies aber auf offene Formalitäten. Um den Gemeingebrauch zu vollziehen, brauche es einen Nutzungsvertrag für Strandbereich und See, sagte er. Ein Entwurf liege vor, müsse aber noch abgestimmt werden. Realistisch sei eine Freigabe frühestens Ende September.

Strand trifft Schutzgebiet

Nicht der gesamte See soll für das Baden gedacht sein. Neben dem Strand entstehen auch Natur- und Artenschutzbereiche. Dort müsse - so die LMBV - ein Ausgleich zwischen touristischer Nutzung und Naturschutz gefunden werden.

Die bergrechtliche Sanierung des früheren Tagebaus ist weitgehend abgeschlossen. Nun stehen wasserrechtliche Projekte wie die Anbindung des Lober-Leine-Kanals und eine Verbindung zum benachbarten Großen Goitzschesee an.

Panter hob hervor, wie groß die Aufgaben nach dem Ende des Braunkohleabbaus noch immer sind. „Das wissen ja auch die meisten nicht, dass wir natürlich auch nach dem Braunkohlebergbau noch weiterhin große Aufgaben haben in der Renaturierung, in der Wiedernutzbarmachung.“ All das müsse sicher passieren - mit großem Planungsaufwand und hohen Kosten.

Millionenfrage für die Zukunft

Schwieriger wird es laut Panter vor allem bei zusätzlichen Maßnahmen für die touristische Erschließung, die über die reine Sanierung hinausgehen. „Da müssen wir auch immer als Freistaat noch mal arbeiten, um zu schauen, dass wir die Millionen, die es nun meist sind, auch zur Verfügung stellen können. Mal sehen, wie das in der Zukunft klappt“, sagte er. Er räumte ein: In den letzten Jahren sei es „immer schwieriger“ geworden, bei knappen Kassen das nötige Geld bereitzustellen

Da der See auf der Grenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt liegt, sei zudem eine enge Abstimmung nötig. „Aus allem, was ich auch mitbekomme von den Fachleuten, arbeiten wir sehr gut zusammen“, betonte Panter.