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Prognose zu Schülerzahlen Schülerzahl in Sachsen-Anhalt sinkt ab 2026

Ab 2026 sinkt die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt. Was das für Schulbau und Lehrkräfteplanung bedeutet, zeigt die neue Prognose der Kultusministerkonferenz.

Von dpa Aktualisiert: 10.11.2025, 09:48
Nach Prognosen der Kultusministerkonferenz sinken die Schülerzahlen in Sachsen-Anhalt ab kommenden Jahr (Symbolbild).
Nach Prognosen der Kultusministerkonferenz sinken die Schülerzahlen in Sachsen-Anhalt ab kommenden Jahr (Symbolbild). Hendrik Schmidt/dpa

Dresden - Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt wird nach Prognosen der Kultusministerkonferenz (KMK) schon ab dem kommenden Jahr sinken. Nach den am Wochenende veröffentlichten Daten steht das Jahr 2025 mit 255.750 Schülern zu Buche, im kommenden Jahren sollen es 254.540 sein. Für 2030 lautet die Prognose 241.160 Kinder und Jugendliche, für 2040 dann 197.420.

Sachsen-Anhalt liegt im ostdeutschen Trend

Sachsen-Anhalt liegt damit im ostdeutschen Trend, im Nachbarland Thüringen gehen die Zahlen ebenfalls 2026 zurück, in Sachsen ab 2027. In den ostdeutschen Flächenländern soll es 2040 ein Minus von 16 Prozent bezogen auf das Jahr 2024 geben. Im Westen wird der Höchststand 2032 erreicht sein. Dennoch bleibt die Schülerzahl bundesweit auch nach 2032 insgesamt auf einem hohen Niveau. „In 15 Jahren werden immer noch mehr Kinder und Jugendliche im Bildungssystem sein als heute“, teilte die KMK mit.

Die Berechnungen sollen die Länder unter anderem für die Planung von Schulbau, Personalbedarf und individuellen Fördermaßnahmen nutzen.
Nach den Prognosen der Bildungsministerkonferenz steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler bundesweit von 11,2 Millionen im Jahr 2024 auf knapp 11,8 Millionen im Jahr 2032 an. Umgerechnet bedeute das rund 24.000 zusätzliche Klassen oder fast 1.200 neue Schulen, hieß es.

KMK-Präsidentin: Weichen müssen schon heute gestellt werden

Nach den Worten von Linke-Politikerin Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern, gilt es die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass das System auch bei höheren Schülerzahlen den Bedürfnissen gerecht wird. „Die Bedarfe verändern sich – mal in der Grundschule, mal in der Sekundarstufe. Auf der Grundlage verlässlicher Daten brauchen wir kluge Steuerung und Flexibilität. Wir müssen heute die Weichen stellen: mit ausreichend Lehrkräften, moderner Infrastruktur und einer zuverlässigen digitalen Ausstattung.“

Laut KMK wird die aktuelle Entwicklung von zwei gegenläufigen Trends bestimmt: Zum einen wirkt sich die hohe Zuwanderung der vergangenen Jahre – vor allem durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine – deutlich aus. Rund 230.000 Schülerinnen und Schüler ukrainischer Herkunft sind in der Prognose berücksichtigt. Zum anderen ist die Geburtenrate seit 2022 spürbar gesunken. Diese geburtenschwachen Jahrgänge prägen in den kommenden Jahrzehnten das Bildungssystem und führen langfristig zum Rückgang der Schülerzahlen.