Grand-Slam-Tennisturnier Siegemund kritisiert neuen US-Open-Wettbewerb: „Ein Witz“
Zverev, Sinner, Alcaraz oder auch Gauff, Swiatek und Sabalenka - die Tennis-Topstars sollen bei den US Open diesmal im Mixed-Wettbewerb antreten. Das ist ungewöhnlich und stößt auf Kritik.

Bad Homburg - Das neue Format für den Mixed-Wettbewerb bei den US Open führt zu Diskussionen und Unmut in der Tennis-Szene - auch bei Spezialistin Laura Siegemund. „Ich habe dafür überhaupt kein Verständnis“, kritisierte die 37-Jährige in Bad Homburg. „Mixed ist eine supertolle Competition. Das sollte nicht zu so einem Show-Event degradiert werden.“
Der Mixed-Wettbewerb in New York wird im August erstmals unter der Woche vor dem eigentlichen Auftakt des Grand-Slam-Turniers und nur an zwei Tagen ausgetragen (19./20. August). Das Teilnehmerfeld wird von 32 Paarungen auf 16 halbiert. Die meisten Top-Ten-Spielerinnen und -Spieler stehen auf der vorläufigen Teilnehmerliste. Alexander Zverev soll mit der Schweizerin Belinda Bencic ein Duo bilden. Acht Plätze werden über die Einzel-Rangliste vergeben, acht über Wildcards.
Die Sätze bis zum Finale werden verkürzt. Das Preisgeld für die Sieger auf eine Million US-Dollar erhöht. In der Regel nehmen die Topstars nicht am Mixed-Wettbewerb teil, um sich auf das Einzel zu fokussieren.
Doppelspielern wird Chance genommen, „ihr Brot zu verdienen“
Sie finde es schade, dass die Profis, die bisher an den Mixed-Wettbewerben teilgenommen haben, in keiner Weise einbezogen werden, haderte Siegemund. Doppelspezialisten werde quasi die Chance genommen, „ihr Brot zu verdienen“.
Sie selbst werde „mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit“ nicht mitspielen können. Siegemund ist im Doppel eine Weltklasse-Spielerin, war einst die Nummer vier der Welt und belegt nun Rang 22. 2020 gewann sie den US-Open-Titel im Doppel, 2016 triumphierte sie dort im Mixed. „Ich bekomme dann keine Chance, mitzuspielen. Das ist ja ein Witz“, schimpfte Siegemund. Kritik gibt es auch von anderen Seiten.
Auf der Teilnehmerliste steht dagegen derzeit auch die ehemalige polnische Weltranglisten-Erste Iga Swiatek. Sie denke, der Wettbewerb werde unterhalten und für Spaß sorgen, sagte sie in Bad Homburg. „Ich verstehe auch, dass es viele Spieler gibt, die über diese Entscheidung frustriert sind“, sagte sie aber auch.
