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Soziales So viele Hilfen zur Erziehung wie nie zuvor

Familiäre Konflikte, überforderte Eltern, seelische Probleme: Die Gründe für Hilfen zur Erziehung sind vielfältig. Sie werden in Sachsen-Anhalt immer häufiger in Anspruch genommen.

Von dpa 27.10.2025, 11:13
In Familien geht es nicht immer harmonisch zu. Oft sind Beratung, Betreuung oder andere Hilfen nötig. (Symbolbild)
In Familien geht es nicht immer harmonisch zu. Oft sind Beratung, Betreuung oder andere Hilfen nötig. (Symbolbild) Peter Kneffel/dpa/dpa-tmn

Halle - In Sachsen-Anhalt hat es im vergangenen Jahr so viele Hilfen zur Erziehung gegeben wie nie zuvor. Die Zahl der Beratungen, Betreuungen oder Hilfsangebote für Eltern sei im Vergleich zum Vorjahr um 877 auf 31.637 angestiegen, teilte das Statistische Landesamt in Halle mit. 

Bei Hilfen in Form der Heimerziehung etwa wurde ein Anstieg um vier Prozent auf etwa 5.180 verzeichnet. Die Zahl der Erziehungsberatungen stieg binnen eines Jahres um 1,1 Prozent auf rund 12.660. Zudem gab es 4.135 Mal sozialpädagogische Familienhilfe, was einem Anstieg um 4,5 Prozent entsprach, so die Statistiker weiter.

Zu den Hauptgründen für die Gewährung der Hilfen zählten den Angaben zufolge in 3.762 Fällen Belastungen durch familiäre Konflikte. Auch eine eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern beziehungsweise der Personensorgeberechtigten war häufig (2.214 Fälle) und Auffälligkeiten in der Entwicklung des jungen Menschen oder seelische Probleme (1.985 Fälle).

Die Hilfen zur Erziehung erreichen 37.100 junge Menschen 

Die Hilfen erreichten der Statistik nach 37.100 junge Menschen und damit 1.180 mehr als im Vorjahr 2023. Rund 44 Prozent der begonnenen Hilfen zur Erziehung wurden 2024 von Alleinerziehenden benötigt. Etwa 30 Prozent entfielen auf zusammenlebende Elternpaare, 20 Prozent auf Elternteile in einer neuen Partnerschaft.

Erzieherische Hilfen sind von den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe bereitgestellte Beratungs-, Betreuungs- oder Hilfsangebote für Eltern und deren Kinder unter 27 Jahren, so das Statistische Landesamt. Diese könne freiwillig beansprucht werden oder familiengerichtlich angeordnet sein.