Familienpolitik SPD-Ministerin: Sachsen-Anhalt ist gut zu Alleinerziehenden
In jeder vierten Familie in Sachsen-Anhalt werden die Kinder von ihren Eltern allein großgezogen. Das Land biete ihnen vergleichsweise viel, meint die Sozialministerin. Die Linke widerspricht.

Magdeburg - Das Land Sachsen-Anhalt bietet nach Ansicht von Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) im Bundesvergleich gute Rahmenbedingungen für Alleinerziehende und ihre Kinder. „Insbesondere durch ein vergleichsweise günstiges Mietniveau sowie eine flächendeckende Kindertagesbetreuung mit Öffnungszeiten deutlich über dem Bundesdurchschnitt“, erklärte die Politikerin in einer Mitteilung. Zudem fördere das Land alleinerziehende Eltern mit Arbeitsmarktprogrammen.
Den Angaben des Ministeriums zufolge werden in Sachsen-Anhalt in jeder vierten Familie die Kinder von ihren Eltern allein oder getrennt erzogen. Im Bundesdurchschnitt ist es jede Fünfte. Alleinerziehende und ihre Kinder hätten in Sachsen-Anhalt Anspruch auf Elterngeld und Wohngeld. Ein besonderer Vorteil sei darüber hinaus der individuelle Rechtsanspruch auf eine bis zu zehn Stunden umfassende Kindertagesbetreuung bis zum 14. Lebensjahr. Damit werde eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht.
Die Linke widerspricht
Die Linke bezeichnete die Lebensumstände für Alleinerziehende indes als unzureichend. „Ein Drittel der Alleinerziehenden in Sachsen-Anhalt sind akut von Armut bedroht. Das ist ein großes Problem für unser Land“, erklärte Landesfraktionsvorsitzende Eva von Angern. Für viele Alleinerziehende reiche der Arbeitslohn kaum zum Leben, weil sie nur über ein geringes Einkommen verfügten und aufstocken müssten. „Das kann so nicht bleiben!“
Auch warf von Angern der Regierung vor, bei Themen wie Kinderbetreuung, Wohnen oder auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur über eine sehr spärliche Datenlage zu verfügen. „Es gibt keinerlei spezifische Maßnahmen zur Kinderbetreuung oder zur Entwicklung von Arbeitsmarktprogrammen für Alleinerziehende“, sagte von Angern. Die Linken-Fraktion stellte eine Große Anfrage zur Lage von alleinerziehenden Familien.