Bildung Städtetag: Mehr Geld für Finanzierung von Kita-Personal
Hannover - Die Kommunen in Niedersachsen haben 600 Millionen Euro zusätzlich zur Finanzierung des Personals der Kindertagesstätten im Land gefordert. Die Finanzhilfe des Landes habe im vergangenen Jahr nur gut ein Drittel der Personalkosten abgedeckt, beklagte der niedersächsische Städtetag nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). „Das System der Kindertagesbetreuung ist zulasten der Städte und Gemeinden komplett unterfinanziert“, kritisierte der Präsident des Städtetags, Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU).
Nach Angaben des Städtetags sind die Kita-Ausgaben der Kommunen dem Bericht zufolge von 2017 bis 2021 um 37 Prozent gestiegen. Darin enthalten sind demnach allerdings auch die Kosten für den Kita-Ausbau. Jährlich erhöhten sich die Personalkosten im Schnitt um etwa 3,7 Prozent. Städtetagsvizepräsident Jürgen Krogmann (SPD) sagte: „Die Personalkosten sind aufgrund von Tarifsteigerungen in den letzten Jahren immens gestiegen.“
Der Oldenburger Oberbürgermeister kritisierte, dass das Land den Kommunen nicht die real entstandenen Personalkosten erstatte, sondern auf Basis einer Jahrespauschale abrechne. Daraus ergebe sich ein kommunaler Zuschussbedarf für jede pädagogische Fachkraft von etwa 9000 Euro jährlich, sagte Krogmann der Zeitung. In Niedersachsen gebe es rund 63.000 pädagogische Fachkräfte in Kitas.
Der niedersächsischen Landesregierung seien die finanziellen Belastungen der Kommunen in der frühkindlichen Bildung bekannt, berichtete die Zeitung. Das Kultusministerium steht demnach mit den kommunalen Spitzenverbänden in regelmäßigem Austausch - auch über Fragen der Finanzierung. Eine Ministeriumssprecherin sagte: „Fakt ist aber: Schon heute erstattet das Land mehr Personalkosten und trägt damit den gestiegenen Kosten Rechnung.“