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Geflügelpest in Brandenburg Stallpflicht für Geflügel fast überall in Brandenburg

155.000 Tiere getötet, Kraniche sterben massenhaft: Brandenburg kämpft mit der Vogelgrippe. Fast überall muss Geflügel in den Stall. Aber die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung ist groß.

Von dpa 29.10.2025, 13:51
Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt und Ministerpräsident Dietmar Woidke (beide SPD) blicken sorgenvoll auf den Ausbruch der Vogelgrippe im Land.
Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt und Ministerpräsident Dietmar Woidke (beide SPD) blicken sorgenvoll auf den Ausbruch der Vogelgrippe im Land. Carsten Koall/dpa

Potsdam - Zur Eindämmung der Vogelgrippe gilt in Brandenburg fast flächendeckend eine Stallpflicht für Geflügel. Alle Landkreise - bis auf Oberspreewald-Lausitz - haben diese nach einer Risiko-Einschätzung angeordnet, wie Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) nach Beratungen in der Staatskanzlei in Potsdam sagte. 

In Brandenburg sind nach Ministeriumsangaben bislang sieben Geflügelbetriebe vom Vogelgrippe-Ausbruch betroffen. Rund 155.000 Tiere mussten getötet werden. „Die Situation ist nach wie vor besorgniserregend“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). 

Landesweite Stallpflicht noch nicht angemessen

Die Landesregierung selbst will vorerst aber keine allgemeine Geflügel-Stallpflicht für ganz Brandenburg verhängen. Ministerin Mittelstädt sagte, Brandenburg setze auf Freiwilligkeit. „Die nächste Eskalationsstufe wäre dann eine landesweite Aufstellungspflicht.“ Eine solche Weisung sei derzeit noch nicht angemessen, so Mittelstädt. Die Stallpflicht sei ein Baustein für die Seuchen-Bekämpfung. Wichtig sei, dass die Betriebe die Hygienemaßnahmen hochfahren. 

Als erstes Bundesland verhängte das Saarland nach dem Ausbruch der Vogelgrippe eine Stallpflicht für Geflügel. Das Bundesland sei etwa so groß wie der brandenburgische Landkreis Uckermark, hieß es in der Staatskanzlei in Potsdam. 

Nach dem massenhaften Sterben der Kraniche im Nordwesten Brandenburgs besteht die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung, weil laut Mittelstädt der Vogelzug bei Gänsen und Enten einsetzt. Auch über die Wintermonate hinweg werde der Zug von Wildvögeln anhalten, so dass Brandenburg das Seuchengeschehen immer wieder neu bewerten müsse, sagte die Ministerin. Ob auch Gänse und Enten vermehrt vom Virus betroffen seien, lasse sich derzeit nicht sagen.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Landwirtschaft sind noch nicht abschätzbar, wie Regierungschef Woidke sagte. „Eine Existenzbedrohung für Betriebe darf es nicht geben.“ Einen Teil des Schadens für Landwirte ersetzt die Tierseuchenkasse, wenn der Geflügelbestand aufgrund des Erregers getötet werden müssen.