Gesellschaft Teddy verzweifelt gesucht: 1.000 Euro für „Mini“ ausgesetzt
Diebe haben einem Berlin-Besucher aus Nordrhein-Westfalen seine Wertsachen gestohlen. Doch was den Mann vor allem schmerzt: Die Täter ließen sein Plüschtier mitgehen, ein Geschenk seiner toten Mutter.

Berlin/Bielefeld - „Vermisst!“: In Berlin läuft eine breit angelegte Suchaktion nach einem abgeliebten, kleinen Teddybären. 1.000 Euro Finderlohn sind auf Steckbriefen in der Hauptstadt ausgesetzt, „wenn das Bärchen unversehrt zu uns zurückkehrt“.
Aufrufe in Polnisch, Rumänisch und Bulgarisch
Neben den Plakaten auf Deutsch bittet auch ein eigener Webauftritt auf Englisch, Polnisch, Rumänisch und Bulgarisch um Hinweise zu dem gestohlenen Plüschtier. Initiator der Aktion ist der Bielefelder Galerist Marcus Erlenbauer.
Die Suche nach dem Maskottchen namens „Mini“ ist aber kein Kunstprojekt, sie ist dem 45 Jahre alten Mann todernst: „Es ist mein Talisman, den ich 30 Jahre habe. Er ist mir von meiner Mutter, die sehr tragisch gestorben ist, noch zuletzt geschenkt worden.“
„1.000 Euro, wenn das Bärchen unversehrt zu uns zurückkehrt“
Für ihn sei der Verlust sehr schlimm, sagte Erlenbauer der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist für mich etwas ganz, ganz Besonderes und etwas, was für mich unwiederbringlich ist. Deswegen suchen wir händeringend an allen Stellen in Berlin, an den unmöglichsten Orten, wo uns Leute Hinweise gegeben haben, die bis jetzt aber noch nicht zum Ergebnis führten.“
Der Galerist und sein Lebensgefährte hatten sich am 3. Juni in einem Lokal an der Straße Unter den Linden mit einer Schauspielerin getroffen und dabei die Wertsachen kurz aus den Augen verloren. Offensichtlich hätten Diebe dann skrupellos Beute gemacht. Eigentlich kein Drama: „Karten, Scheckkarten und Ausweisdokumente, all das kann man ersetzen.“
„Aus dem Gleichgewicht geworfen“
Der gut zwölf Zentimeter große Bären im gelben Strampler sei hingegen nicht ersetzbar: „Der begleitet mich auf all meinen Reisen, bei meinen Projekten und überall, und der ist immer mit dabei. In dem Moment, wo Sie etwas so Emotionales verlieren, da haben sie plötzlich ein Problem, und da ist auch ihr Leben irgendwo komplett aus dem Gleichgewicht geworfen.“
Daher jetzt die Suchaktion: „Wir haben dann entschieden, einen sehr hohen Finderlohn von 1. 000 Euro auszusetzen, haben das in verschiedenen Sprachen auch übersetzt.“ Zudem habe er Flugblätter und Post-Its in der Stadt verteilt und über soziale Medien auf den Verlust aufmerksam gemacht.