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Justiz Weitere Vorwürfe gegen Theaterchef Pekny

Thomas Pekny ist heftigen Vorwürfen ausgesetzt: Der Theaterintendant soll betrunkene Frauen in seinen Proberäumen missbraucht haben. Er bestreitet das. Doch jetzt werden neue Vorwürfe bekannt.

Von dpa Aktualisiert: 26.07.2021, 09:55
Thomas Pekny (r), Chef der Komödie im Bayerischen Hof, vor Prozessbeginn mit seinem Anwalt Florian Zenger (l) im Landgericht München.
Thomas Pekny (r), Chef der Komödie im Bayerischen Hof, vor Prozessbeginn mit seinem Anwalt Florian Zenger (l) im Landgericht München. Peter Kneffel/dpa

München - Kurz nach Beginn des Missbrauchsprozesses gegen den Münchner Theaterintendanten Thomas Pekny sind neue Vorwürfe gegen den 69-Jährigen bekannt geworden.

Weitere Hinweise seien am Tag nach dem Beginn der Verhandlung eingegangen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I der Deutschen Presse-Agentur. „Eine Berücksichtigung im laufenden Gerichtsverfahren kommt aber wohl zeitlich nicht in Betracht“.

Pekny, dem Chef der Komödie im Bayerischen Hof, der all das bestreitet, wird vorgeworfen, in den Jahren 2015 und 2016 betrunkene Frauen vom Oktoberfest mit in die Proberäume seines Theaters genommen und die schlafenden Frauen dort missbraucht zu haben. Laut Anklage fertigte er Foto- und Videoaufnahmen davon an.

Pekny hat die Vorwürfe zum Prozessbeginn am Donnerstag vergangener Woche zurückgewiesen. Zwar habe er immer wieder intime Bilder von Frauen gemacht - aber immer nur mit ihrem klaren Einverständnis. Das sei sein Faible, die Bilder nannte er in einer Erklärung, die seine Anwältin verlas, Kunst.

Die Ermittlungen gegen ihn waren ins Rollen gekommen, als eine seiner Freundinnen die Fotos auf seinem Handy fand und die Polizei alarmierte. Es soll sich um Bilder von rund 30 Frauen handeln.

Eine Frau, deren Bilder und Handynummer die Polizei auf dem Telefon fand, hatte als Zeugin ausgesagt, nach der Wiesn 2016 im Alter von damals 20 Jahren zu Pekny ins Auto gestiegen und erst zu Hause wieder zu Bewusstsein gekommen zu sein.

Ihren Angaben zufolge kann sie sich an mehrere Stunden nicht erinnern, was untypisch für sie sei. Einen solchen Filmriss habe sie nie gehabt. Sie sei sich sicher, Pekny nie die Erlaubnis gegeben zu haben, sie anzufassen und zu fotografieren und sei in Therapie, nachdem sie 2018 von der Polizei davon erfahren habe, dass es solche Aufnahmen von ihr gibt.

Das Landgericht hat drei Verhandlungstage für den Prozess angesetzt. Am Montag sollen Polizeibeamte und eine Rechtsmedizinerin gehört werden. Das Urteil könnte am Mittwoch dieser Woche fallen. Peknys Theater stellte sich vor Prozessbeginn demonstrativ hinter seinen Chef. Bis zum Urteil gilt die Unschuldsvermutung.