Streit in Rheinland-Pfalz Investor kauft Straße: Kommen Anwohner bald nicht mehr an ihre Häuser?
Es ist ein bisschen wie bei Monopoly: Im rheinland-pfälzischen Zweibrücken hat ein Investor eine Straße gekauft. Nun gibt es Ärger zwischen dem neuen Eigentümer und den Anwohnern. Sogar von Abriss ist die Rede.

Zweibrücken/DUR/slo – In Zweibrücken in Rheinland-Pfalz müssen Anwohner einer Straße fürchten, künftig nicht mehr zu ihren Häusern zu gelangen. Der Grund dafür: Ein Investor hat die Privatstraße gekauft und will jetzt Gewinn machen.
Wie unter anderem die Tagesschau berichtet, wurde ein Teil der Siebenpfeifferstraße in Zweibrücken vor etwa einem Jahr für nur 2500 Euro an einen Investor versteigert. Der will die Straße weiterverkaufen – und zwar an die Anwohner. Als Preis sind 300.000 Euro aufgerufen.
Um Druck auf die Anwohner auszuüben solle die Privatstraße „definitiv auf einer Seite gesperrt“ werden, zitiert die „Rheinpfalz“ den Eigentümer. Aus der Straße würde damit eine Sackgasse.
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Zwischenzeitlich war in dem Streit sogar von Vollsperrung oder Abriss die Rede. Unklar ist, ob der Besitzer das dürfe. Laut Medienberichten sei für die anliegenden Grundstücke kein Wegerecht im Grundbuch eingetragen. Laut der Stadt Zweibrücken gebe es aber im übergeordneten Baulastenverzeichnis ein Zufahrtsrecht für einige der Grundstücke.
Der Straßenbesitzer habe bei dem Kauf "auf einen Fehler im System hinweisen" wollen. Den Gewinn wolle er spenden.
Die Anwohner, die dem nicht glauben, haben inzwischen einen Anwalt eingeschaltet. Auch die Stadt Zweibrücken will vermitteln. Die hatte den Kauf der Straße abgelehnt. Unter anderem da möglicherweise demnächst Kanalarbeiten anstehen, die auf rund 180.000 Euro geschätzt werden.