Mehr Bewerbungen als Plätze Studiengang für jüdische soziale Arbeit gut angenommen
Nach Hochschulangaben ist der Studiengang einmalig in Deutschland. Was wird dort vermittelt?

Erfurt - Ein neuer Studiengang für jüdische soziale Arbeit an der Fachhochschule (FH) Erfurt wird gut angenommen. Es habe mehr Bewerbungen als Plätze gegeben, sagte Susanne Kipp, die Leiterin am Zentrum für Weiterbildung an der FH ist.
Seit Jahresbeginn studieren 29 Menschen, die bereits in jüdischen Gemeinden arbeiten, in dem berufsbegleitenden Studiengang in Erfurt. Kooperationspartner sind die Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg und der Zentralrat der Juden.
Ziel des neuen Studiengangs ist es, Menschen Kompetenzen für die Arbeit in jüdischen Gemeinden, Einrichtungen und Organisationen zu vermitteln. Dabei wird neben Modulen der sozialen Arbeit etwa auch Hebräisch oder jüdische Religionspädagogik unterrichtet.
Schuster: Studiengang zeigt Lebendigkeit jüdischen Lebens
Anlässlich einer Feierstunde im Landtag sagte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, der Studiengang sei ein starkes Zeichen für die Lebendigkeit jüdischen Lebens in Deutschland. „Er stärkt nicht nur die jüdischen Gemeinden, sondern auch die Demokratie insgesamt.“ Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) zeigte sich stolz, dass der Studiengang in Thüringen angeboten wird. Nach Angaben der Hochschulen ist ein solcher Studiengang einmalig in Deutschland.
In Erfurt war bereits seit 2019 ein Bachelor für jüdische soziale Arbeit angeboten worden. Dabei handelte es sich laut einer FH-Sprecherin aber um keinen eigenständigen Studiengang, sondern um einen normalen Bachelor in sozialer Arbeit mit einer Spezialisierung.