Vandalismus an Gedenkstätte Tatverdächtiger Rechtsextremist in Untersuchungshaft
Im Januar wurden an der NS-Gedenkstätte Ahlem in Hannover Blumenkränze zerstört. Nun ist der Tatverdächtige in Ungarn festgenommen worden.

Hannover - Nach der Sachbeschädigung in der Gedenkstätte Ahlem in Hannover ist ein tatverdächtiger Rechtsextremist in Untersuchungshaft gekommen. Der 25-Jährige sei am 12. Mai in Ungarn festgenommen und inzwischen nach Deutschland überstellt worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover. Ein Amtsrichter in Frankfurt am Main habe den Untersuchungshaftbefehl verkündet - nach dem Mann war mit europäischem Haftbefehl gesucht worden. Zuvor hatten NDR und „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Vandalismus an Gedenkstätte
Dem als Rechtsextremist bekannten Mann werden Verstöße gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz sowie Sachbeschädigung vorgeworfen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung waren im Februar eine Maschinenpistole und Munition gefunden worden.
Er steht im Verdacht, für die Tat in Hannover verantwortlich zu sein, wo in der Gedenkstätte Ahlem Ende Januar Blumenkränze zerstört und gestohlen wurden, die während einer Gedenkstunde für die Opfer des Holocausts dort niedergelegt worden waren. Die Ermittler gehen früheren Angaben zufolge von einer politisch motivierten Tat aus.
Schon früher aufgefallen
Der Tatverdächtige soll schon in der Vergangenheit mit politisch motivierten Straftaten aufgefallen und sich im Kreise rechtsextremer Organisationen engagiert haben, hatte die Polizei im Februar mitgeteilt. 2019 sei er erstmals im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen eine inzwischen inaktive rechtsextreme Gruppe in Erscheinung getreten.
Informationen des NDR zufolge war der Mann 2023 nach Jugendstrafrecht vom Amtsgericht Hannover wegen Volksverhetzung, Verunglimpfens des Andenkens Verstorbener und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt worden.