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Einwohnerzahlen Thüringen schrumpft weiter - trotz Plus bei Zuzügen

11.000 Geburten gegen 30.000 Sterbefälle - das starke Geburtendefizit ist Hauptgrund für den Bevölkerungsrückgang in Thüringen.

Von dpa 22.05.2025, 12:59
Thüringen verliert weiter an Einwohnern (Symbolfoto).
Thüringen verliert weiter an Einwohnern (Symbolfoto). Christoph Soeder/dpa

Erfurt - Die Thüringer Bevölkerung ist im vergangenen Jahr wieder geschrumpft. Die Einwohnerzahl sank im Vergleich zu 2023 um 14.593 beziehungsweise 0,7 Prozent auf etwa 2,10 Millionen Menschen, wie das Landesamt für Statistik in Erfurt mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Bevölkerungsrückgang 0,2 Prozent betragen, in absoluten Zahlen waren das 3.960 Menschen. Der Rückgang ist Folge eines massiven Geburtendefizits, den auch ein Plus bei der Zuwanderung nicht wettmachen konnte – zumal dieses geringer ausfiel als ein Jahr zuvor. 

2024 war die Zahl der Geburten auf einen historischen Tiefststand von 11.803 gefallen, der niedrigste Wert seit 1955. Zugleich starben 30.454 Menschen. In der Summe bedeutet das ein Geburtendefizit von 18.651 Neugeborenen.

Nach Thüringen zogen 112.113 Menschen, während den Freistaat 107.598 Menschen verließen. Das Plus von 4.515 reichte nicht, um die Geburtenzahlen auszugleichen – was laut Landesamt schon seit Jahren ein Problem ist. Zudem sei der sogenannte Wanderungsgewinn – also das Plus bei Zuzügen gegenüber Fortzügen – auch geringer als 2023 ausgefallen. Damals waren rund 14.000 Menschen mehr nach Thüringen gezogen als weggezogen.

Nur Weimar mit leichtem Einwohnerplus

Regional betrachtet verzeichnete allein die Stadt Weimar ein leichtes Einwohnerplus. Sie wuchs um 426 Einwohner (plus 0,7 Prozent). Die geringsten Bevölkerungsrückgänge verzeichneten die ebenfalls kreisfreien Städte Gera (minus 0,1 Prozent oder 87 Personen) und Jena (minus 0,3 Prozent oder 351 Personen). Den stärksten Aderlass musste die Stadt Suhl hinnehmen. Hier sank die Einwohnerzahl um 1.622 Menschen beziehungsweise 4,5 Prozent. Auch in den Südthüringer Landkreisen Sonneberg (minus 1,8 Prozent) und Hildburghausen (minus 1,2 Prozent) fiel der Bevölkerungsrückgang überdurchschnittlich hoch aus.

Erhöht hat sich im vergangenen Jahr der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Bevölkerung. Ende 2024 lebten 174.688 Ausländer in Thüringen, das waren 8,3 Prozent der Bevölkerung.