Thüringens Industrie Thüringer Industrieumsatz erholt sich - Ilm-Kreis stark
Thüringen hat einige Industrieregionen, die wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Das größte Gewerbegebiet im Freistaat verhilft einem Kreis zu besonderer Bedeutung.

Erfurt - Thüringens Industrieumsatz hat sich in der ersten Jahreshälfte erholt - aber nicht alle Landesteile profitieren davon. Kräftig zulegen konnte vor allem der Ilm-Kreis mit einem Umsatzplus von knapp 52 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024, wie das Statistische Landesamt in Erfurt berichtete. Die Region zwischen Ilmenau und Arnstadt beherbergt das „Erfurter Kreuz“ als Thüringens wichtigstes Gewerbegebiet mit einer Reihe großer Unternehmen. Insgesamt stiegen die Erlöse der Industrieunternehmen im Freistaat bis Ende Juni nur um 2,7 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro.
Zu den wirtschaftlich starken Regionen gehören nach den Daten des Landesamtes der Wartburgkreis, obwohl er im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund 200 Millionen Euro verlor, der Kreis Gotha sowie die Stadt Jena mit Umsätzen zwischen 1,5 und 2,0 Milliarden Euro im ersten Halbjahr. Schlusslichter im Industrie-Ranking waren die Städte Suhl, Weimar, Gera sowie der Unstrut-Hainich-Kreis.
Arbeitsplatzverlust in der Industrie
Am stärksten vom Export abhängig ist nach den Daten des Landesamtes die Industrie in Jena, die vor allem von der Optik geprägt ist. Die Auslandslieferungen aus Jena summierten sich im ersten Halbjahr auf 1,2 Milliarden Euro. Das war ein Exportanteil am Gesamtumsatz von etwa 76 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Exportquote bei etwa 38 Prozent.
Im Durchschnitt waren im ersten Halbjahr 2025 in der Industrie knapp 141.000 Arbeitnehmer beschäftigt - 3.200 weniger als 2024, das ist ein Minus von 2,2 Prozent. Einen leichten Beschäftigungszuwachs von einige hundert Arbeitnehmern verbuchten nur der Ilm-Kreis sowie das Weimarer-Land. Den höchsten Rückgang an Industriebeschäftigten verzeichnete der Wartburgkreis
mit 882 Arbeitnehmern oder 4,9 Prozent, gefolgt vom Landkreis Schmalkalden-Meiningen mit 390 Arbeitnehmern oder 4,3 Prozent. Vor allem die Krise der Automobilindustrie, die vor allem im Wartburgkreis eine große Rolle spielt, dürfte zu Jobverlusten geführt haben.