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Agrar Trauben sind reif: Weinlese im Siebengebirge gestartet

Am Rhein bei Königswinter stehen die Weinberge der einzigen hauptberuflichen Winzer in NRW. An den steilen Hängen wird nun geerntet. Möglicherweise wird bald auch schon in anderen Regionen des Landes professionell Wein gelesen.

Von dpa Aktualisiert: 27.09.2021, 14:29
Weintrauben hängen in einem Weinberg der Weinmanufaktur Pieper.
Weintrauben hängen in einem Weinberg der Weinmanufaktur Pieper. Henning Kaiser/dpa

Königswinter - Im einzigen Weinbaugebiet von Nordrhein-Westfalen hat die Lese begonnen. An den steilen Hängen des Siebengebirges am Rhein ernten seit dieser Woche Dutzende Helfer die roten und weißen Trauben. Bis in den Oktober hinein werde das dauern, sagt Winzer Felix Pieper. In Königswinter und Bad Honnef bauen vier Winzer auf rund 20 Hektar Wein an. Die Weinberge gehören zum Anbaugebiet Mittelrhein, das größtenteils in Rheinland-Pfalz liegt.

Beim Weingut Pieper wurde unter anderem schon die Kerner-Traube gelesen. „Trocken ist wichtig“, sagt Winzer Pieper über das gewünschte Erntewetter. Sonne sei nicht so elementar. An seinen Hängen wachsen unter anderem Grauburgunder, Müller-Thurgau, Chardonnay, Spätburgunder und die klassische Rheinrebe, der Riesling.

„Der Weinbau boomt in NRW“, meint der Sprecher der Landwirtschaftskammer, Bernhard Rüb. Es gebe unter anderem von Landwirten, aber auch von Neueinsteigern Nachfrage nach Pflanzrechten für neue Rebflächen im Bundesland. Landesweit werde Wein inzwischen auf 26,3 Hektar angebaut, auch in Gegenden wie Zülpich in der Voreifel oder im Siegerland, wo der Weinbau bisher kein Thema war.

Gründe für die Ausdehnung sind nach Kammerangaben neue EU-Regeln. Lange Zeit sei die Anlage neuer Weinberge verboten gewesen, jetzt könnten die Mitgliedsstaaten begrenzt neue Pflanzrechte vergeben. Dazu komme, dass der Klimawandel Weinbau auch an Standorten mit etwas rauerem Klima ermögliche.