1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt: Über 10.000 Diagnosen von Essstörungen pro Jahr

Sachsen-Anhalt Über 10.000 Diagnosen von Essstörungen pro Jahr

Häufig treten psychische Erkrankungen wie Magersucht oder Bulimie schon in der Jugend auf. Das Essverhalten und das Körperbild sind erheblich beeinträchtigt. Betroffene brauchen Hilfe.

Von dpa 02.08.2025, 13:45
Laut der Kassenärztlichen Vereinigung wurden 2024 in Sachsen-Anhalt 11.158 Diagnosen für Essstörungen gestellt. (Symbolbild)
Laut der Kassenärztlichen Vereinigung wurden 2024 in Sachsen-Anhalt 11.158 Diagnosen für Essstörungen gestellt. (Symbolbild) Annette Riedl/dpa-tmn/dpa

Magdeburg - IIn Sachsen-Anhalt sind nach Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung im Jahr 2024 mehr als 11.150 gesicherte Diagnosen von Essstörungen wie Magersucht und Bulimie gestellt worden. Die Diagnosen seien bei rund 10.600 Personen gestellt worden, davon rund 7.940 Frauen und Mädchen heißt es in der Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage der Linken-Fraktionschefin Eva von Angern. Die Differenz ergebe sich dadurch, dass teils mehr als ein Diagnoseschlüssel je Person vergeben wurde.

Die Linke fragte insbesondere nach den Behandlungsmöglichkeiten im Land. In der Antwort hieß es dazu, dass zwölf Krankenhäuser bei einer Befragung über die Krankenhausgesellschaft angaben, Patientinnen und Patienten mit Essstörungen zu behandeln, stationär, teilstationär und in der Psychiatrischen Institutsambulanz. Von 20 angefragten Krankenhäusern mit psychiatrischen Planbetten oder Tagesklinikbetten hätten sich allerdings auch nur 14 zurückgemeldet.

Eva von Angern hält die Versorgungsstrukturen für unzureichend, in der Fläche seien sie nicht gegeben. Der Fachärztemangel konkret bei Kinder- und Jugendmedizinern sowie Kinder- und Jugendpsychiatern sei ein drängendes Problem. Auf die Frage nach Beratungsangeboten verwies das Sozialministerium auf die Gesundheits- und Jugendämter, Sucht- und Familienberatungsstellen, Wohlfahrtsverbände, Haus- und Kinderärzte sowie die Krankenkassen. Auch in Schulen werde das Thema berücksichtigt.