Wärmewende Umweltminister will Flüsse stärker als Wärmequelle nutzen
Flusswärme für die Wärmeversorgung von Städten? In Tangermünde soll bald ein Projekt starten. Darum geht es auch bei der Umweltministerkonferenz.

Saarbrücken/Tangermünde - Umweltminister Armin Willingmann (SPD) hat sich für eine stärkere Nutzung von Flüssen bei der Wärmegewinnung ausgesprochen. Die Technik biete gerade in einem Land wie Sachsen-Anhalt mit vielen Städten an Flüssen großes Potenzial für eine moderne Wärmeversorgung ohne klimaschädliche Treibhausgase, sagte Willingmann. Sachsen-Anhalt unterstützt daher bei der laufenden Umweltministerkonferenz in Saarbrücken einen Antrag von Niedersachsen, dass der Bund ein Förderprogramm für Pilot- und Demonstrationsvorhaben auflegt.
In Tangermünde soll bald eine Flusswärmepumpe dem Wasser der Elbe Wärme entziehen und für die Versorgung der Altstadt und der Bahnhofsvorstadt eingesetzt werden, teilte das Umweltministerium mit. Bundesweit gibt es bereits rund 70 Projekte - viele davon noch in Planung - zur sogenannten Gewässerthermie. In Mannheim versorgt demnach seit 2023 eine Großwärmepumpe am Rhein rund 3.500 Haushalte mit klimafreundlicher Fernwärme.
Viele Kommunen erarbeiten derzeit Wärmepläne
Sachsen-Anhalt biete mit über 26.800 Kilometern Fließgewässern besonders gute Voraussetzungen für solche Projekte, sagte Umweltminister Willingmann. Große Städte wie Magdeburg, Tangermünde, Lutherstadt Wittenberg und Dessau-Roßlau lägen an der Elbe. Halle, Merseburg, Weißenfels und Zeitz an der Saale.
Aktuell arbeiten viele Kommunen an der Aufstellung kommunaler Wärmepläne, mit denen aufgezeigt werden soll, mit welchen Technologien künftig vor Ort klimafreundlich geheizt werden könnte.