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Urlaub vom Krieg Urlaub in Stade für ukrainische Kinder - Spender gesucht

In Stade werden Spenden gesammelt, um ukrainischen Kindern eine Auszeit vom Krieg zu ermöglichen. Die Resonanz ist vielversprechend.

Von dpa 18.08.2025, 05:30
Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren aus der Region Mykolajiw sollen in Niedersachsen Ferien machen. (Symbolbild)
Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren aus der Region Mykolajiw sollen in Niedersachsen Ferien machen. (Symbolbild) Danylo Antoniuk/ZUMA Press Wire/dpa

Stade - Der Landkreis Stade hat einen Spendenaufruf gestartet, um ukrainischen Kindern eine zehntägige Auszeit vom Krieg zu ermöglichen. Wenn es die Sicherheitslage zulässt, soll Ende September ein Bus mit etwa 50 Menschen kommen, mit dabei einige Betreuerinnen und Betreuer. „Wir haben zwei Spendenkonten und die Resonanz von Privatpersonen und Firmen ist positiv“, sagt ein Sprecher des Landkreises. 

In Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg sollen die Kinder und Jugendlichen im Alter von 8 bis 16 Jahren aus der Region Mykolajiw in Niedersachsen Ferien machen. Vereine und Verbände boten Unterstützung bei der Kinderfreizeit an. Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade stellt als Unterkunft das Bettenhaus beim Technologiezentrum des Handwerks im Gewerbegebiet Stade-Süd zur Verfügung. 

Eine Auszeit vom Kriegsalltag

„Die Kinder leiden am stärksten unter den Folgen dieses furchtbaren Krieges. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, wenigstens für ein paar Tage keine Angst um ihr Leben haben zu müssen“, sagt Landrat Kai Seefried. Mykolajiw werde immer wieder von russischen Angriffen mit Gleitbomben, Raketen und Drohnen überzogen. Generalkonsulin Iryna Tybinka hatte das Projekt angeregt. Es werde weiter um Spenden gebeten, um der Delegation unter anderem Ausflüge zu ermöglichen.

Für eine Auszeit vom Alltag im Krieg reisten Kinder und Jugendliche schon in andere Städte der Region. Zuletzt kamen 18 junge Ukrainerinnen und Ukrainer dank Spenden nach Bremen. Sie stammen aus der Region Odessa, einige mussten ihre Heimat im Osten der Ukraine zurücklassen. Ihre Väter sind an der Front, wurden verletzt oder starben im Krieg. Die Reise sollte der Erholung dienen, aber auch der Traumabewältigung durch therapeutische und sportliche Maßnahmen.

Konvois aus Stade an die polnisch-ukrainische Grenze

„Der Landkreis Stade steht fest an der Seite der Opfer des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine“, betonte Seefried. Das zeige sich nicht nur bei der Aufnahme von rund 5.000 Vertriebenen im Landkreis, sondern auch bei der humanitären Hilfe. Seit mehr als drei Jahren hätten ehrenamtliche Einsatzkräfte von Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Auftrag des Kreises Einsatzfahrzeuge und Hilfsgüter – vornehmlich für Rettungseinheiten und Kliniken – an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht. Dort nahmen ukrainische Freiwillige die Konvois entgegen und brachten sie ins Kriegsgebiet. 

Feuerwehren, Rettungsdienste, Krankenhäuser und Kinderheime hätten so Spenden im Wert von mehreren Hunderttausend Euro erhalten. Die Hilfstransporte würden fortgesetzt, sagte Seefried, der sich beeindruckt von der Spendenbereitschaft der Menschen im Landkreis zeigte.