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Volleyball VBL-Chef: Netzhoppers vor anspruchsvoller Bundesliga-Saison

Die Netzhoppers dürfen in der Volleyball-Bundesliga wohl weiter mitspielen. Nach der Insolvenz sind die Konsequenzen aber spürbar, versichert der Liga-Geschäftsführer.

Von dpa 22.06.2023, 11:25
VBL-Geschäftsführer Daniel Sattler.
VBL-Geschäftsführer Daniel Sattler. Carsten Koall/dpa

Berlin - Vor Volleyball-Bundesligist Netzhoppers KW-Bestensee liegt eine herausfordernde Saison - ungeachtet der ohnehin noch ausstehenden endgültigen Lizenzerteilung. Nach der angemeldeten Insolvenz Mitte April konnten die Brandenburger zwar den Bundesliga-Status erstmal aufrechterhalten, müssen aber einige „scharfe und harte Auflagen“ erfüllen, wie Daniel Sattler, Sprecher der Geschäftsführung der Volleyball-Bundesliga (VBL) der Deutschen Presse-Agentur (Berlin) sagte.

Formal betrachtet, führe eine Insolvenz nicht zum Ausschluss aus der Bundesliga, „bei den Netzhoppers haben wir zudem die Situation, dass die GmbH liquidiert wird und es keine Fortführungsprognose, sondern einen Neustart gibt“, sagte Sattler. „Dadurch verlaufen die Abwicklung der Insolvenz und die Lizenzierung weitestgehend voneinander getrennt.“

Die Liga werde aber Sanktionen aufgrund der Vergehen im Rahmen ihres Strafmaßes (Geldstrafen und/oder Punktabzüge) aussprechen, die veröffentlicht werden, wenn die Rechtsmittelfristen eingetreten sind. Weiter müsse eine sportliche Fairness sichergestellt werden. Die Netzhoppers dürfen sich durch ihre Fehlwirtschaft keinen Vorteil erspielen.

„Da können wir im Ergebnis sagen, dass alle Punkte, die uns beschäftigen, gelöst sind“, sagte Sattler. Damit nicht doch wirtschaftliche Altlasten zum Liga-Problem werden, werde der Verein eng begleitet. „Wir werden sehr stark darauf achten, dass in die Club-Struktur - das heißt Management, sportliche Leitung etc. -, investiert und weniger Geld in die Spieler gesteckt wird“, sagte Sattler, der mit der VBL auf einen personellen Umbruch und ein neues Sportkonzept für die Netzhoppers Wert gelegt hat.

Gleichzeitig hat der Bundesligist bereits „deutlich höhere Hürden“ nehmen müssen. So mussten die Brandenburger schon vor der üblichen Frist nachweisen, dass 80 Prozent des Etats für die kommende Saison gesichert sind. Zum Saisonstart am 1. September muss der gesamte Betrag garantiert werden können, sonst gibt es keine Spielerlaubnis. Die VBL habe die Vorkommnisse und Pläne um die Netzhoppers gegenüber den elf anderen Clubs der Bundesliga „offen und transparent“ kommuniziert.

„Dirk Westphal als neuer Team-Manager und Verantwortlicher hat Rede und Antwort stehen müssen, aber die Unterstützung der anderen Clubs erhalten. Weil er für einen Neuanfang steht und weil er als Person kein Unbekannter in der Liga ist“, sagte Sattler. Insgesamt gebe es einen Vertrauensvorschuss für den Verein und in die neuen Strukturen. „In zwölf Monaten wissen wir dann, ob sich das alles rentiert hat“, sagte Sattler.