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  7. Facebook-Seite „Gärten des Grauens“ aus Protest gegen Schwulen-Hass dicht

Welle von Hasskommentaren Facebook-Seite „Gärten des Grauens“ macht aus Protest dicht

Die „Gärten des Grauens“ machen dicht: Der Administrator der bekannten Facebook-Seite hat am Sontag das vorläufige Aus der beliebten Page verkündet. Grund seien schwulenfeindliche Hasskommentare.

24.07.2022, 17:23
Seit 2019 kämpfen die "Gärten des Grauens" mit Humor gegen Schottergärten. Doch damit ist jetzt erst einmal Schluss. 
Seit 2019 kämpfen die "Gärten des Grauens" mit Humor gegen Schottergärten. Doch damit ist jetzt erst einmal Schluss.  Foto: Lennart Stock/dpa/Symbol

Halle (Saale)/DUR/slo – Die „Gärten des Grauens“ gehören zu den beliebtesten deutschen Satire-Seiten auf Facebook.  Mehr als 100.000 Fans folgen den regelmäßigen Beiträgen, die Betonwüsten und Schotter-Vorgärten zeigen, auf denen kein Grün mehr sprießt. Doch jetzt könnte es mit der Seite vorbei sein.

Das verkündete am Sonntag Ulf Soltau, der Macher der Seite. Grund dafür seien die „verletzenden und strunzdummen Kommentare“, die er für das Posten einer Regenbogenfahnde anlässlich des Christopher Street Day in Berlin erhielt.

Soltau sei seit acht Jahren glücklich mit seinem Mann verheiratet. „Als Biologe habe ich die Vielfalt des Lebens an einem der Biodiversitätshotspots dieser Erde, im Bergregenwald Ecuadors, zwei Jahre lang studieren dürfen. Als Wahlberliner liebe ich die Vielfalt der kulturellen Angebote in dieser Stadt. Die sexuelle Vielfalt und die faktische Vielfalt der Geschlechter sind Themen, die mich, als nicht heteronormativer Mann, spätestens seit meiner Pubertät beschäftigen“, schreibt er.

Gärten des Grauens: Facebook-Seite kämpft gegen Schottergärten

Entsprechend haben ihn die Hasskommentare getroffen. Er wolle die „Gärten des Grauens“ vorerst einstellen, „bis ich mir überlegt habe, wie ich mit diesem einfältigen Hass konstruktiv umgehe.“

Nach Medienberichten begann Soltau 2019 damit, fast täglich Bilder von Kiesgärten und Betonflächen zu posten. Seine Seite dürfte auch dazu beigetragen haben, dass erste Kommunen inzwischen Schottergärten verbieten. So ist in Sachsen-Anhalt seit dem 1. März 2021 die Neuanlage eines Schottergartens verboten, sofern nicht ein Bebauungsplan oder eine kommunale Satzung besondere Festsetzungen trifft.