Sterbehilfe Schweiz genehmigt neue Suizid-Kapsel aus dem 3D-Drucker
In der Schweiz wurde ein neues Verfahren für Sterbewillige zugelassen. Die "Sarco-Kapsel", die in einem 3D-Drucker produziert wurde, soll einen friedlichen Tod ohne die Einnahme von Medikamenten ermöglichen.

Schweiz/DUR/it - In der Schweiz darf eine neue Methode der Sterbehilfe legal eingesetzt werden. Philip Nitschke hat die sogenannte "Sarco-Kapsel" entwickelt. Er ist der Gründer der Organisation "Exit International", die sich für die Legalisierung von freiwilliger Sterbehilfe und assistiertem Selbstmord einsetzt.
Mithilfe dieser Kapsel kann der Sterbewillige selbst über seinen Tod entscheiden, denn die Kapsel wird von der jeweiligen Person von innen verschlossen und aktiviert. Dabei wird die Kapsel mit Stickstoff geflutet und der Sauerstoff wird verdrängt. Durch den Sauerstoffmangel tritt die Bewusstlosigkeit ein und nach einigen Minuten der Tod.
Diese Methode soll für einen friedvollen Tod sorgen. "Es gibt keine Panik, kein Erstickungsgefühl", sagt Philip Nitschke in einem Interview mit SWI swissinfo.ch. Die Kapsel könne sogar an jeden beliebigen Ort gebracht werden.
Bisher gibt es zwei "Sarco"-Prototypen, und die dritte Kapsel wird momentan in den Niederlanden gedruckt, sagt Nitschke weiter. Eine der Suizid-Kapsel soll noch bis Februar 2022 im Museum für Sepulkralkultur in Kassel ausgestellt sein. Nitschke rechnet damit, dass die "Sarco-Kapseln" im kommenden Jahr in der Schweiz zum Einsatz kommen werden.
Wir verfolgen die Richtlinie, nicht über Suizide zu berichten. In Ausnahmefällen wie diesem erfahren sie durch ihre Umstände aber besondere Aufmerksamkeit. Grund für diese Richtlinie ist die Gefahr der Nachahmung.
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