Essen & Trinken Versuchsküche begleitet Wandel in der Landwirtschaft
Wissenschaftler testen in Halle, was sich aus regional angebauten Pflanzen wie Hirse und Hülsenfrüchten kochen lässt – und kooperieren dabei mit Landwirten und Produzenten.

Halle - Hirse, Hülsenfrüchte, Ölpflanzen: Wissenschaftler der Universität Halle wollen in einer neuen Versuchsküche erforschen, was sich aus regional angebauten, klimafesten Kulturpflanzen kochen und backen lässt. Das Ziel sei, gemeinsam mit Landwirten und regionalen Lebensmittelproduzenten gut schmeckende und gesunde Lebensmittel herzustellen, teilte die Uni mit. Hintergrund ist der Klimawandel, auf den sich die Landwirte einstellen müssen. Sie bräuchten eine gewisse Sicherheit, dass es eine Nachfrage für das gibt, was sie anbauen, sagte die Agrarwissenschaftlerin Urte Grauwinkel.
Die Wissenschaftler bauen verschiedene Sorten Hirse, Hülsenfrüchte und Ölpflanzen in einer Versuchsstation selbst an. Dabei wirtschaften sie ökologisch. Anschließend verarbeiten sie ihre Ernte in der Versuchsküche weiter: im Backofen, mit einer Röstmaschine und einem Bierbrau-Set. Als Beispiele nennen sie: Kaffee aus Kichererbsen, glutenfreies Brot aus Hirse oder Öle aus Disteln. Geplant ist den Angaben zufolge eine Kooperation mit Landwirten und verschiedenen Lebensmittelproduzenten aus der Region.
Das Kernteam besteht aus Forschenden der Boden-, Pflanzen- und Ernährungswissenschaften, die eng mit den Fachbereichen Bodenbiogeochemie, Pflanzenbau, Ernährungswissenschaften und Tierernährung zusammenarbeiten. Das Projekt leistet einen Beitrag im Rahmen eines großen Strukturwandel-Verbundes mit dem Titel „Digitalisierung pflanzlicher Wertschöpfungsketten“.