Forstwirtschaft Viele Waldbrände 2022 wegen Feuern in Bundeswald
Bonn/Hannover - Die deutlich gestiegene Zahl der Waldbrände 2022 in Niedersachsen ist laut dem niedersächsischen Landwirtschaftsministerium vor allem auf Brände im Bundeswald zurückzuführen. Dieser liegt den Angaben nach unter anderem auf dem Gelände von Truppenübungsplätzen. Die Zahl der Waldbrände war in Niedersachsen 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 451 Feuer mit zusammen 144,72 Hektar Fläche gestiegen, wie aus Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervorgeht. Im Bundeswald brannte es 190 Mal auf 94,97 Hektar.
Zum Vergleich: 2021 gab es insgesamt 98 Brände mit einer Fläche von zusammen 4,5 Hektar. In den Jahren 2020 und 2019 hatte es 271 und 285 Brände gegeben. Die Zahlen des abgelaufenen Jahres seien aber keineswegs einzigartig, hieß es aus dem Ministerium. So habe es etwa auch 2012 sehr viele Brände gegeben. Neben diesen üblichen Schwankungen spiele darüber hinaus der Klimawandel eine immer größere Rolle. Durch längere Trockenheitsperioden werde sich die Waldbrandgefahr gerade im ostniedersächsischen Tiefland sukzessive erhöhen. Hinzu kämen hohe Temperaturen.
Es sei daher wichtig sich etwa damit zu befassen, welche Bäume künftig in niedersächsischen Wäldern stehen sollen. Sie müssten mit höheren Temperaturen umgehen können und sollten die Waldbrandgefahr reduzieren. So seien etwa nach derzeitigem Wissensstand Laubwälder weniger entzündlich, da sich durch mehr Schatten unter anderem weniger schnell brennende Grasdecken bilden.
Auch bundesweit sind die Zahlen gestiegen. Im vergangenen Jahr sind laut den Angaben der Bundesanstalt gut 3000 Hektar Wald verbrannt - eine Fläche von der Größe der Nordseeinsel Borkum. Seit Beginn der Waldbrandstatistik im Jahr 1977 sei das die zweitgrößte Fläche überhaupt, hieß es.
Zu Waldbränden kommt es, wenn große Trockenheit herrscht und Pflanzen entzündet werden. In den meisten Fällen seien daran Menschen Schuld, die glühende oder brennende Gegenstände wegwerfen, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. Laut der BLE-Statistik hatten nur zwei Brände in Niedersachsen eine natürliche Ursache.