2. Fußball-Bundesliga „Vier Bretter“: Torlos-Hertha sieht sich auf gutem Weg
Hertha BSC kommt beim SV Darmstadt 98 nicht über ein 0:0 hinaus. Viele Chancen werden vergeben - auch Topstar Reese scheitert. Die Berliner glauben aber an den Aufschwung.

Darmstadt - Fabian Reese konnte seinen Fehlschuss auch nicht fassen. Frei war Herthas Top-Angreifer in der achten Minute der Nachspielzeit vor dem Tor von Darmstadt 98 - doch er schoss vorbei. Die Berliner warten nach dem 0:0 in der 2. Bundesliga auch nach drei Spielen auf den ersten Saisonsieg.
„Eine bittere Geschichte“, sagte Reese bei Sky, nicht nur ob seiner eigenen Großchance, sondern über ein Spiel der verpassten Gelegenheiten mit Pfostentreffer, Lattentreffer, Abseitstor und vielen Möglichkeiten.
Leitl sieht ein „geiles“ Spiel
Stefan Leitl sah hingegen den Aufwärtstrend. Platz 17 mit nur einem Tor und zwei Zählern kann den Trainer des selbsterklärten Aufstiegsanwärters nicht irritieren. „Momentan fehlt das Quäntchen Glück, das du brauchst, um das Spiel zu gewinnen. Insgesamt ist es kein 0:0-Spiel gewesen, es war schon ein geiles Spiel mit vielen Torchancen“, sagte Leitl. Mit dem ersten Sieg soll es nun am Freitag (18.30 Uhr/Sky) im Olympiastadion gegen die SV Elversberg klappen.
17.810 Zuschauer im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor sahen auch ohne Treffer eine unterhaltsame Partie. Die Darmstädter starteten druckvoll. Die Gäste aus Berlin fanden erst etwas später in die Begegnung, hatten dann aber durch Maurice Krattenmacher, der in zentraler Position knapp am Ball vorbeirutschte, die erste riesige Chance.
Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte erspielten sich die Berliner leichte Vorteile, obwohl sich die Darmstädter sehr bissig zeigten und stets auf schnelle Balleroberung aus waren.
Die Abschlüsse blieben auf beiden Seiten zu ungenau, mehrmals ging der Ball in aussichtsreichen Situationen an den Pfosten. Leitl folgerte aus dem Spielverlauf einen Aufwärtstrend. „Grundsätzlich war es in den ersten Spielen so, dass wir uns wenig kreiert haben, jetzt haben wir heute vier richtige Bretter“, sagte der Hertha-Trainer.
Die Lilien-Fans bejubelten in der 26. Minute das vermeintliche Führungstor durch Isac Lidberg, doch wurde dieses wegen Abseits nicht anerkannt. In der 40. Minute konnte der Darmstädter Aleksandar Vukotic nur mit einer akrobatischen Einlage verhindern, dass ein Kopfball von Jon Dagur Thorsteinsson über die Linie ging.
Reeses Fehlschuss als Gipfel
Der von Leitl besonders gelobte Krattenmacher traf in der zweiten Halbzeit, doch diesmal stand Dawid Kownacki zuvor im Abseits - wieder kein Tor. Hertha-Keeper Tjark Ernst wendete in der 84. Minute die drohende Niederlage ab, als er einen Kopfball von Killian Corredor aus der Ecke kratzte. Dass Kownacki in der Situation den Ball an den Arm bekam, ließ der Referee ungeahndet. In der langen Nachspielzeit folgte noch Reeses Fehlschuss, ein Tor wollte einfach nicht gelingen.