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Kultur-Kürzungen Volksbühne fürchtet Schließung eigener Werkstätten

Wie kann man klug sparen? Das wird aktuell zwischen Kultur und Politik diskutiert. Ein Thema: gemeinsame Werkstätten. Für die Volksbühne kommt eine Trennung von Theater und Werkstätten nicht infrage.

Von dpa 11.06.2025, 12:42
Die Volksbühne ist bekannt für ihre oft aufwendigen Bühnenbilder.
Die Volksbühne ist bekannt für ihre oft aufwendigen Bühnenbilder. Hannes Albert/dpa

Angesichts der Kürzungen im Kulturetat Berlins fürchtet die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz um die Schließung ihrer eigenen Theaterwerkstätten. „Diese kulturpolitische Entscheidung wäre für die Volksbühne eine Katastrophe“, teilte das Haus mit. 

Die Volksbühne ist bekannt für oft aufwendige Bühnenbilder und den Angaben zufolge das einzige landeseigene Theater in Berlin, das noch Werkstätten mit eigenem Personal, eigenen Räumlichkeiten und einer eigenen Infrastruktur hat. Einzig das Maxim Gorki Theater habe noch eigene Werkstätten und Angestellte in den Räumen des Bühnenservice.

In dem Gebäude in Pankow arbeiteten demnach insgesamt 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Volksbühne fürchtet, dass im Zuge der Sparzwänge die Werkstätte an den Bühnenservice Berlin angegliedert wird. 

Dort werden bereits alle Dekorationen und Kostüme der Berliner Opernhäuser, des Staatsballetts sowie des Deutschen Theaters und anderer externer Auftraggeber hergestellt. Doch die eigenen Kostüm- und Bühnenwerkstätten gehörten „fest zur DNA“ und seien hinsichtlich Qualität und Wirtschaftlichkeit unverzichtbar, teilte die Volksbühne mit. 

Insgesamt muss die Berliner Kultur im Haushalt 2025 rund 130 Millionen Euro einsparen, knapp zwölf Prozent ihres ursprünglich angedachten Budgets. Mindestens die gleichen Summen könnten für 2026 und 2027 wegfallen. 

In Gesprächsrunden zwischen Kulturbranche und Politik geht es aktuell darum, wie man sich anders aufstellen kann. Themen sind etwa eine gemeinsame Lagerlogistik oder sogenannte Shared Services in der Administration. 

Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson sagte der „Berliner Morgenpost“, sie habe im März die Werkstätten der Volksbühne besucht. „Die Mitarbeiter haben mir erklärt, dass die Werkstätten ein integraler Teil der künstlerischen Identität des Hauses sind. Die Volksbühne muss aber trotzdem zwei Millionen Euro einsparen. Wenn das an anderer Stelle gelingt, dann ist es die Entscheidung des Intendanten.“