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Bildung Volkshochschulen können Bedarf an Deutschkursen kaum decken

Die hohe Zahl an Flüchtlingen hat die Nachfrage an Deutschkursen sprunghaft steigen lassen. Das ist ein Problem für die Volkshochschulen. Vielerorts gibt es Wartelisten.

Von dpa Aktualisiert: 24.10.2023, 07:51
Ein Teilnehmer eines Deutschkurses.
Ein Teilnehmer eines Deutschkurses. Peter Kneffel/dpa/Archivbild

Weimar - Die Thüringer Volkshochschulen sind bei Deutschkursen für Migranten am Limit. Es fehle vor allem an Kursleitern, aber auch an Räumen und Personal für die Verwaltung, um die hohe Nachfrage zu decken, sagte die Direktorin des Thüringer Volkshochschulverbandes, Sylvia Kränke, vor Beginn der Jahrestagung des Verbandes zum Thema Grundbildung am Dienstag in Weimar. „Wir würden gerne mehr Deutschkurse anbieten, stoßen da aber vor allem im ländlichen Raum an unsere Grenzen.“

Die Volkshochschulen hatten bereits im vergangenen Jahr eine thüringenweite Hotline zur Vermittlung von Sprachangeboten geschaltet. Mancherorts gebe es Wartelisten von bis zu einem halben Jahr, sagte Kränke. Derzeit würden alle der landesweit 22 Volkshochschulen Deutschkurse anbieten. Diese suchten aber händeringend nach mehr Dozenten. Der Landesverband biete für diese auch Qualifizierungen an.

Generell verzeichnen die Volkshochschulen laut Kränke nach der Corona-Delle wieder einen gestiegenen Zuspruch. „Es geht wieder aufwärts.“ Im vergangenen Jahr seien mehr als 7000 Kurse und Maßnahmen angeboten worden, die rund 75.000 Teilnehmer genutzt hätten. Das seien rund ein Drittel mehr als 2021. Trotz steigender Nachfrage sei aber das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht worden. Erfreulich sei, dass mit mehr als 2600 Dozenten auch die Zahl der Kursleitungen zugenommen habe.

Besonders hoch im Kurs stünden Gesundheitsangebote wie Yoga, autogenes Training oder Rückenschule. Die Volkshochschulen würden auch die während der Corona-Pandemie angebotenen Online-Kurse fortführen, sagte Kränke. Dabei könne auf das bundesweite Volkshochschulnetz zurückgegriffen werden.

Künftig soll laut der Verbandsdirektorin das Thema Digitalisierung noch stärker in den Blick genommen werden. Die Datensicherheit und das sichere Surfen im Netz würden zunehmend wichtiger. So würden beispielsweise Kursleiter zur Künstlichen Intelligenz geschult, um dazu Vorträge anbieten zu können. Zur Nutzung der Onlinesprechstunden beim digitalen Doktor werde in Projekten mit der Uniklinik in Jena zusammengearbeitet.