Hauptuntersuchung Warnstreiks beim Tüv könnten Autobesitzer treffen
Über die künftige Bezahlung beim Tüv können sich Gewerkschaft und Unternehmen nicht einigen. Nun könnten Hauptuntersuchungen ausfallen. Auch in Niedersachsen und Bremen.

Hannover - Verdi ruft in den Tarifverhandlungen mit dem Tüv Nord zu Warnstreiks auf. In Niedersachsen und Bremen soll es kommende Woche am Dienstag und Mittwoch zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen kommen, mit Aktionen in Hannover, Bremen, Braunschweig und Göttingen, wie es von der Gewerkschaft heißt.
Davon dürften auch Auto- oder Motorradbesitzer betroffen sein, die ihr Fahrzeug zur Hauptuntersuchung bringen, so die Gewerkschaft. Es werde flächendeckend zu Einschränkungen kommen - und zwar bei einem „relevanten Anteil“ der Hauptuntersuchungen, sagte ein Sprecher.
Die Warnstreiks beziehen sich laut Verdi auf alle Bereiche der betroffenen Gesellschaften, die meisten Verbraucher kommen mit den Unternehmen aber vor allem im Zusammenhang mit der regelmäßigen Hauptuntersuchung (HU) ihrer Fahrzeuge in Kontakt, für die der Tüv ja ein umgangssprachliches Synonym ist. Andere Felder der Tüvs - das Kürzel kommt von Technischer Überwachungsverein - sind etwa Anlagensicherheit, die Prüfung von Produkten oder Zertifizierung.
Gewerkschaft will 7,5 Prozent mehr Geld
Vorausgegangen waren ergebnislose Tarifverhandlungen für rund 20.000 Beschäftigte mehrerer Tüv-Regionalgesellschaften in den vergangenen Wochen. Für den Bereich des Tüv Nord sollen die Verhandlungen am 24. und 25. Juli fortgesetzt werden. Mit den Warnstreiks an den beiden Tag davor will Verdi nun noch einmal den Druck erhöhen.
Die Gewerkschaft fordert 7,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 330 Euro bei 12 Monaten Laufzeit. Der Arbeitgeber bietet laut Verdi 4,2 Prozent Erhöhung verteilt auf zwei Jahre. „Von der fälligen Anerkennung für den Einsatz der Beschäftigten ist dieses Angebot weit entfernt“, sagte Verdi-Branchenbetreuer Volker Nüsse. „Wir werden jetzt Druck machen und unseren Unmut auf die Straße tragen.“