Unglück Weitere Tote nach Hauseinsturz in Florida
Mit jedem Tag, jeder Stunde verlieren die Angehörigen der Bewohner des Champlain South Tower in Florida ein Stück mehr die Hoffnung. Die Retter finden nur noch Tote in den Trümmern.

Miami - Fast zwei Wochen nach dem Teileinsturz eines Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida haben die Einsatzkräfte zahlreiche weitere Leichen in den Trümmern entdeckt. Die offizielle Zahl der Toten sei mittlerweile auf 32 gestiegen, sagte Bürgermeisterin von Miami-Dade, Daniella Levine Cava.
Dutzende Menschen werden noch vermisst. Gleichzeitig behindern Ausläufer des Tropensturms „Elsa“ die Bergungsarbeiten. „Wir erwarten heute weiterhin gelegentliche Sturmböen und starke Regenschauer“, sagte die Bezirksbürgermeisterin. Für Teile Floridas galt eine Hurrikan-Warnung.
Der Wohnkomplex mit rund 130 Einheiten war am 24. Juni aus noch ungeklärten Gründen teilweise eingestürzt. Seither wurde quasi rund um die Uhr mit Spürhunden, Spezialkameras und schwerem Gerät nach Verschütteten gesucht. Ein noch stehender Gebäudeteil war am Sonntagabend gezielt gesprengt worden, weil er instabil war. Seitdem können die Retter auch an Stellen nach Opfern suchen, die zuvor nicht zugänglich waren. Wind, Gewitter und Regen erschweren nun die Arbeit an der Unglücksstelle. Blitze hatten eine zeitweilige Unterbrechung der Suche zur Folge.
„Das Warten ist unerträglich“
Gleichzeitig schwindet in Surfside die Hoffnung, dass noch Überlebende in den Trümmern gefunden werden. „Das Warten ist unerträglich. Und so ist es auch unerträglich, zu erfahren, dass ein geliebter Mensch gestorben ist“, sagte die Bürgermeisterin Levine Cava.
„Eine Familie, mit der ich mich getroffen habe, hat eine Tochter, die vor kurzem ihr Jurastudium abgeschlossen hat, im Januar geheiratet hat“, sagte der Bürgermeister von Surfside, Charles Burkett.
Die Ursache für das Unglück war auch fast zwei Wochen nach dem Einsturz unklar. „Die ganze Welt will wissen, was passiert ist“, sagte Bezirksbürgermeisterin Levine-Cava. Es liefen entsprechende Untersuchungen, aber es brauche Zeit. Ermittler sammelten entsprechende Beweise an der Unglücksstelle.
Die Behörden schauen sich außerdem das Schwestergebäude des eingestürzten Champlain South Tower genauer an - den Champlain North Tower. Dieser sei von derselben Baufirma zur gleichen Zeit gebaut worden - nach denselben Plänen. Die Bewohner dieses Gebäudes hätten das Angebot bekommen, zwischenzeitlich in andere Unterkünfte zu ziehen.
Tropensturm „Elsa“ zieht heran
Die Behörden in Florida warnten die Bürgerinnen und Bürger im Bundesstaat außerdem vor dem Tropensturm „Elsa“. Sie sollen sich darauf einstellen, einige Tage ohne Strom auskommen zu müssen und genügend Nahrungsmittel kaufen. In einigen Bezirken gibt es Schutzräume. Das Wetter verschlechterte sich am Dienstagvormittag deutlich - die volle Kraft des Sturms wurde aber erst im Laufe des Tages und der kommenden Nacht erwartet. Für Teile des Bundesstaates galt eine Hurrikan-Warnung.