1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Bildung: Weniger Kita- und Schulkinder? Land bremst Erwartungen

Bildung Weniger Kita- und Schulkinder? Land bremst Erwartungen

Trendumkehr in Sicht: Nach Jahren des Anstiegs dürfte die Zahl der Kinder an Kitas und Schulen in Niedersachsen bald wieder sinken. Entspannt das die schwierige Personalsituation?

Von dpa 02.06.2025, 06:30
Eltern beklagen immer wieder Unterrichtsausfall und fehlende Betreuung in Niedersachsen. (Symbolbild)
Eltern beklagen immer wieder Unterrichtsausfall und fehlende Betreuung in Niedersachsen. (Symbolbild) Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Hannover - Die Zahl der Kita- und Schulkinder in Niedersachsen könnte in einigen Jahren sinken – mit Blick auf den Personalmangel an Kindergärten und Schulen will sich das Land aber nicht allein darauf verlassen. Gerade im Kita-Bereich sei es schwer zu sagen, wie sich der prognostizierte Rückgang der Geburtenzahlen auf das Platzangebot und die Betreuungsquote auswirke, teilte das Kultusministerium mit. An den Schulen nähmen zudem die Herausforderungen wie Inklusion und Ganztag weiter zu.

Die Landesregierung werde „ganz sicher nicht mit Blick auf sinkende Geburtenraten die Hände in den Schoß legen“ und darauf warten, dass sich die Lage von allein verbessere, teilte eine Sprecherin von Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) mit. Wenn die Zahlen tatsächlich sinken sollten, könne das „ein wenig entspannen, es ist aber sicher kein Grund für Luftsprünge oder Gedanken, bis dahin tatenlos abzuwarten“. Die Bemühungen für eine gute Kita- und Unterrichtsversorgung würden unvermindert fortgesetzt.

2034 werden mehr als eine Million Schüler erwartet

Die Geburtenzahl in Niedersachsen hatte 2021 mit 76.441 Kindern den höchsten Wert seit 2000 erreicht. Seitdem ist sie auf 65.647 Kinder im vergangenen Jahr zurückgegangen.

Für die Schülerzahl bedeutet das, dass das Land bis 2034 noch mit einem kräftigen Anstieg von aktuell knapp 900.000 Schülerinnen und Schüler auf mehr als eine Million rechnet. Anschließend könnte die Zahl etwas zurückgehen. Im Grundschulbereich könnte diese Trendumkehr bereits 2029 einsetzen.

Unterrichtsversorgung stagniert

Der Ausfall von Betreuungszeiten an den Kindergärten oder von Unterrichtsstunden an den Schulen ist immer wieder Anlass für Beschwerden genervter Eltern. Viele Fachkräfte fühlen sich in der aktuellen Situation überfordert. Die Unterrichtsversorgung, die angibt, ob es für den Unterricht genügend Lehrkräfte gibt, stagnierte zuletzt bei 96,9 Prozent.