Stunde der Gartenvögel Weniger Spatzen bei „Stunde der Gartenvögel“ gesichtet
Haussperlinge gehören zu den häufigsten Vögeln in Berlin. Bei der letzten Mitmachaktion des Nabu wurden hier jedoch deutlich weniger gezählt. Warum, ist unklar.

Berlin - Weniger Vögel insgesamt und vor allem deutlich weniger Spatzen sind bei der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ in Berlin gezählt worden. Das meldet der Naturschutzbund (Nabu) Berlin. Es seien insgesamt rund zehn Prozent weniger Vögel gezählt worden als 2024, hieß es.
Sorge um Spatzenpopulation
1.900 Vogelfans beteiligten sich den Angaben zufolge, sie meldeten insgesamt 30.180 Vögel. Pro Garten sank die Zahl der Vögel dem Nabu Berlin zufolge von 27,7 auf 24,8. Besonders dramatisch sei der Rückgang bei Haus- und Feldsperlingen gewesen - die allerdings noch immer den ersten Platz der häufigsten Vögel belegen. Der Einbruch habe bei 28 Prozent gelegen, hieß es.
Feldsperlinge sind kleinere Verwandte des Haussperlings, die im Volksmund auch als Spatzen bezeichnet werden. In Berlin ist der Feldsperling, wie in anderen Städten auch, deutlich seltener als der Haussperling. „Allmählich machen wir uns ernsthaft Sorgen um die Berliner Spatzenpopulation“, sagte der Erste Vorsitzende des Berliner Nabu, Rainer Altenkamp, laut Mitteilung. Die Ergebnisse der Zählaktion deckten sich mit eigenen Beobachtungen des Nabu.
Auf Niststätten und Sträucher achten
Die Ursache sei nicht klar, hieß es vom Nabu. Selbst da, wo sich am Angebot an Niststätten und Lebensräumen nichts geändert habe, würden weniger Haussperlinge gesehen. Möglicherweise habe die Kombination aus Kälte und Trockenheit für weniger Angebot an Insektennahrung gesorgt, was die Brut verzögert haben könnte.
Auf dem zweiten Platz der beobachteten Vögel landete der Star, auf Platz drei und vier der Mauersegler und die Ringeltaube. Die Kohlmeise wurde am fünfthäufigsten gesehen. Bei der Mitmachtaktion „Stunde der Gartenvögel“ sollten Menschen Anfang Mai von einem ruhigen Platz im Garten, Park oder vom Fenster aus Vögel zählen und die höchste Anzahl jeder Art notieren, die innerhalb einer Stunde zu sehen war.
Auch in Brandenburg liegt der Spatz auf Platz eins
In Brandenburg beobachteten 2.478 Vogelfans insgesamt 52.311 Vögel. Im vergangenen Jahr waren es noch 54.364 Vögel gewesen. Auf Platz eins in Brandenburg liegt wie in den Vorjahren der Haussperling mit 9.135 Sichtungen vor Star, Kohlmeise, Blaumeise, Feldsperling und Amsel. Allerdings haben sie alle im Vergleich zu 2024 Einbußen erlitten. Der Feldsperling am stärksten mit einem Minus von 25 Prozent.
Im Schnitt wurden den Angaben zufolge nur noch 32,45 Vögel pro Garten gezählt. Vor zehn Jahren waren es noch 38,4 Vögel je Garten.
Rückgang auch deutschlandweit zu beobachten
Auch deutschlandweit ging die Zahl der gesehenen Vögel zurück. Viele Vögel hätten mit fehlender Nahrung, Hitze, Trockenheit und anderen Problemen zu kämpfen, sagte der Vogelschutzexperte des Nabu Deutschland, Martin Rümmler. Weniger Biodiversität auf den Äckern, am Waldrand und in Gärten führe zu weniger Nahrung, Nistplätzen und Lebensräumen.