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Unfallstatistik Weniger tödliche Unfälle an Straßenbäumen in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt ist die Zahl tödlicher Unfälle an Straßenbäumen deutlich gesunken. Dennoch bleibt das Risiko, bei solchen Unfällen zu sterben, besonders hoch.

Von dpa 29.10.2025, 05:30
Seit Beginn der Statistik vor 30 Jahren verloren in Sachsen-Anhalt 1.774 Menschen bei Unfällen an Bäumen ihr Leben - die meisten von ihnen auf Landstraßen. (Symbolbild)
Seit Beginn der Statistik vor 30 Jahren verloren in Sachsen-Anhalt 1.774 Menschen bei Unfällen an Bäumen ihr Leben - die meisten von ihnen auf Landstraßen. (Symbolbild) Patrick Pleul/dpa

Magdeburg - Die Zahl der Menschen, die bei Verkehrsunfällen an Straßenbäumen ums Leben gekommen sind, ist im Verlauf der letzten 30 Jahre erheblich gesunken. 1995 starben in Sachsen-Anhalt auf diese Weise noch 159 Menschen, im vergangenen Jahr waren es 26, wie aus Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft hervorgeht. „Aber immer noch starb in Sachsen-Anhalt jeder vierte Verkehrstote bei einem Unfall an einem Straßenbaum“, so die Leiterin der Unfallforschung der Versicherer (UDV), Kirstin Zeidler. 

„Das Gros tödlicher Baumunfälle passiert deutschlandweit auf Landstraßen, meist im Pkw“, so Zeidler weiter. Sie passierten, weil Autofahrende bei geringer Sichtweite, kurvigen Strecken oder schlechter Witterung zu schnell führen, abgelenkt oder alkoholisiert seien.

Unterschiede unter den Bundesländern

Einzelne Bundesländer seien unterschiedlich stark von diesen Baumunfällen betroffen. Abhängig sei das von der Streckenlänge der Landstraßen und dem Baumbestand an den Rändern.

Seit Beginn der Baumunfallstatistik vor 30 Jahren verloren den Angaben zufolge in Sachsen-Anhalt 1.774 Menschen bei Unfällen an Bäumen ihr Leben - 1.531 von ihnen auf Landstraßen. Bundesweit waren es mehr als 31.000 Menschen.

Warum Baum-Unfälle besonders folgenreich sind

Baumunfälle unterschieden sich fundamental von anderen Verkehrsunfällen, hieß es weiter. Bäume seien unverformbare Hindernisse, die die gesamte Aufprallenergie auf das Fahrzeug übertrügen. Die Kräfte seien enorm und oft tödlich, etwa bei einem seitlichen Aufprall auf einen Baum. „Das Risiko zu sterben ist dreimal so hoch, wenn man statt des freien Seitenraums einen Baum trifft“, erklärte Zeidler. Das gelte für Alleen und Waldbereiche, aber auch Baumreihen und Einzelbäume. 

Unfälle ließen sich verhindern, indem zum Beispiel Schutzplanken an einem Großteil der Bäume angebracht werden. „Jedoch sind etliche noch nicht damit ausgestattet“, heißt es in einer Mitteilung des Verbands. Durch gezielte Maßnahmen könnten Bäume und Alleen erhalten bleiben. Zudem könnten Geschwindigkeitskontrollen und Tempolimits an Unfallschwerpunkten helfen. Auch bessere Fahrzeugtechnik machten Autos immer sicherer.