Zeitgenössisches Wenn Thüringen Kunst kauft: „Out of the box“
Einen Einblick in die Kunstszene Thüringens gibt eine Ausstellung im Landtag. Warum es die Exponate ins Parlamentsgebäude geschafft haben und was Besucher erwartet.

Erfurt - Skulpturen, Malereien, Installationen und mehr: Werke von 46 zeitgenössischen Thüringer Kunstschaffenden, sind nun kostenlos im Landtag zu sehen. Die 77 Exponaten sind Arbeiten, die das Land gezielt 2024 Jahr für seine Kunstsammlung gekauft hat. Die Werke werden bis zum 11. Januar 2026 innerhalb der Ausstellungsreihe „Out of the box“ präsentiert.
Zu sehen sind Stücke von Kunstschaffenden, die mit verschiedenen Medien arbeiten und entweder in Thüringen leben oder Bezüge zum Land haben. Gezeigt wird etwa ein Video der in Thüringen lebende Schwedin Nina Lundström und eine Bleistiftzeichnung von Stefan Leyh. Er sei dankbar für die Öffentlichkeit, die die Ausstellung für seine Arbeit schaffe, sagte Leyh bei einem Pressetermin im Landtag.
Staatssekretär: Kunst stärkt Identität
„Es ist eine Möglichkeit, hier in Thüringen Kunst zu verkaufen“, sagte Leyh mit Blick auf die Kunstsammlung des Freistaats. Denn Mäzenen, also private Käufer, und Galerien sind in Thüringen längst nicht so stark vertreten, wie das in anderen Bundesländern der Fall ist, betonte auch Kulturstaatssekretär Steffen Teichert.
Das Land unterstütze also mit den Ankäufen die Künstlerinnen und Künstler. Gleichzeitig unterstützen diese aber die Identität des Landes, so Teichert.
Budget für die Landessammlung
2024 kaufte das Land 243 Werke mit Thüringen-Bezug für die Kunstsammlung. Rund 269.000 Euro wurden dafür in die Hand genommen. Von 2020 bis 2024 kaufte der Freistaat für mehr als eine Million Euro Werke von etwa 150 Künstlerinnen und Künstlern.
Wie hoch der Etat für solche Einkäufe in diesem und dem kommenden Jahr ausfällt, ist mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen noch nicht klar. Staatssekretär Teichert betonte, dass die Kunsteinkäufe aber eine Tradition bleiben solle.
Dauerleihgaben in Museen
Zur Kunstsammlung des Landes zählen inzwischen mindestens 10.000 Werke. Professionelle Thüringer Kunstschaffende aller Sparten werden seit 1991 durch Ankäufe gefördert. Einige Werke sind als Dauerleihgaben in Museen und Kultureinrichtungen zu sehen.
Über die Einkäufe entscheidet ein unabhängiger Beirat aus Fachleuten, die sich in regelmäßigen Sitzungen beraten. Vorschläge können von Kunstschaffenden selbst und von Kultureinrichtungen gemacht werden. Auswahlkriterien sind die Qualität der Arbeiten, der Thüringen-Bezug und die Vielfalt der Sammlung.