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Feuerwerk Workshops zeigen Schülern Gefahren von Feuerwerk

Feuerwerksprävention kurz vor Silvester: Etwa 100 Schülerinnen und Schüler lernen von Experten, welche Gefahr von Feuerwerken ausgeht. In Zukunft könnte das neue Projekt sogar bundesweit stattfinden.

Von dpa Aktualisiert: 18.12.2025, 15:41
Kinder lernen beim Präventionsprojekt C.L.E.V.E.R. am ukb, wie gefährlich Feuerwerkskörper sein können.
Kinder lernen beim Präventionsprojekt C.L.E.V.E.R. am ukb, wie gefährlich Feuerwerkskörper sein können. Markus Lenhardt/dpa

Berlin - Explosionen auf dem Parkplatz, Vorführung im Krankenwagen - ein neues Präventionsprojekt soll Kindern am Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) die Gefahren von Feuerwerken aufzeigen. Etwa 100 Schülerinnen und Schüler nahmen am Donnerstag an dem Projekt C.L.E.V.E.R. („Check Life, Explosionen Verursachen Ernsthafte Risiken“) teil. Kurz vor Silvester sollten die Kinder und Jugendlichen dadurch für die Gefahren sensibilisiert werden. Denn sie gehörten zu den am stärksten betroffenen Gruppen, wenn es um Verletzungen durch Feuerwerke und Böllern gehe, teilte das Krankenhaus mit.

Von knallenden Böllern bis in den Krankenwagen

In sieben verschiedenen Workshop-Stationen wurden die Gefahren des Sprengstoffs behandelt, aber auch über Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Behandlung von Verletzten in der Rettungsstelle und typische Handverletzungen gesprochen. Die Sprengung eines Kohlkopfes, der einen menschlichen Körper simuliert, hatte nicht nur auf Handchirurgin Leila Harhaus-Wähner eine eindrückliche Wirkung: „Wir haben das eine oder andere blasse Gesicht gesehen“, sagte sie über die Schülerinnen und Schüler.

Tatsächlich vor Augen geführt zu bekommen, was für immense Gefahren von diesen Feuerwerkskörpern ausgehen könne, das hinterlasse laut Felix Martens, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk e. V., Eindruck.

Doch die Workshops zeigten auch, wie Verletzungen, wenn sie denn passiert sind, versorgt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten mithelfen, eine Trage aus dem Krakenwagen zu heben.

 „C.L.E.V.E.R.“ bald bundesweit?

Viele unterschätzen laut UKB die Wucht bei der Explosion eines – in vielen Fällen auch illegalen – Sprengkörpers und tragen oft irreparable Schäden durch Hand- und Brandverletzungen davon, die sie für den Rest ihres Lebens zeichnen. 

„C.L.E.V.E.R.“ soll genau an dieser Stelle präventiv wirken. Mit einem ähnlichen Projekt macht das Klinikum bereits auf die Gefahren von Alkoholkonsum aufmerksam. Aus Sicht von Vinzenz Kasch, Sprecher der Berliner Feuerwehr, verfolgt „C.L.E.V.E.R“ einen ähnlichen Ansatz, wie die Kiezprojekte der Brandbekämpfer. „Wir haben genau dort gesehen, dass das genau der richtige Ansatz ist, auf die jungen Leute zuzugehen, in den Kiezen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.“

Auch im kommenden Jahr soll „C.L.E.V.E.R.“ wieder stattfinden. Wenn es auf Dauer angenommen wird, könnte es auch bundesweit an den berufsgenossenschaftlichen Kliniken ausgerollt werden.