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Corona-Effekt Zu viele Katzen: Tierheime in Sachsen-Anhalt am Limit

Von dpa 23.01.2024, 15:17
Eine junge Katze in einem Tierheim.
Eine junge Katze in einem Tierheim. Paul Zinken/dpa/Symbolbild

Magdeburg - Die Tierheime in Sachsen-Anhalt sind vor allem wegen zu vieler Jungkatzen oft ausgelastet. „Das ist nicht nur in Sachsen-Anhalt, sondern in ganz Deutschland so“, sagte der Landesvorsitzender des Tierschutzbundes, Rudolf Giersch, am Dienstag. Da freilebende Katzen und Kater nicht immer sterilisiert oder kastriert sind, vermehrten sich die Tiere so schnell, dass es für Heime und Privatpersonen zunehmen schwerer wird, sich um alle Tiere zu kümmern. Zuvor hatte die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet.

Zahlen dazu, wie viele Tiere in Sachsen-Anhalt in Heimen unterkommen, gebe es nicht, so Giersch. „Das ändert sich ja auch jeden Tag. Es gibt immer wieder Notunterbringungen. Außerdem wird auch immer wieder in anderen Bundesländern geschaut, ob Tiere dort untergebracht werden können.“ Beispielsweise würden besonders schwierige Tiere zu Fachleuten vermittelt.

In den Heimen sei derzeit zusätzlich immer noch ein deutlicher sogenannter Corona-Effekt zu merken, sagte Giersch. „Während der Pandemie waren die Heime leer, die Menschen haben sich Tiere zugelegt. Danach haben dann aber viele gemerkt, dass sie es neben der Arbeit nicht hinbekommen, sich um die Tiere zu kümmern.“

Neben der fehlenden Zeit, seien auch die gestiegenen Kosten beispielsweise für Futter oder Behandlung ein Problem der Menschen, so der Landesvorsitzende. „Die Kosten zu tragen ist für Heime schon schwer, und erst recht für Privatpersonen.“ Die Unterstützungsgelder des Landes reichten auch nicht aus, hieß es. „Außerdem ist Sachsen-Anhalt im Vergleich auch wirklich eher hinterher.“

Helfen würde - wie schon in anderen Ländern - eine sogenannte Katzenschutzverordnung, sagte Giersch. „Damit könnte sichergestellt werden, dass die Katzen sich nicht in der schnellen Geschwindigkeit vermehren. Außerdem gäbe es keine fremden Katzen mehr, weil sie gechippt und sterilisiert sein müssten. So würde auch sichergestellt, dass keine Tiere in Heimen landen, die eigentlich jemandem gehören“, sagte Giersch. Das sei in der Vergangenheit schon oft passiert.