Bahnverkehr Zugausfälle nach Bahnunfall in Südniedersachsen
Ein Güterzug erfasst bei Hann. Münden einen Sattelzug. Beide Fahrer werden leicht verletzt. Der Unfallort wirft Fragen auf.

Hann. Münden - In Südniedersachsen ist ein Lastwagen von einem Güterzug erfasst worden - im Dreiländereck zwischen Niedersachsen, Hessen und Thüringen kommt es nun zu Zugausfällen im Regionalverkehr. Betroffen sind Züge der Linien RB83 zwischen Göttingen und Kassel sowie RE2 und RE9 zwischen Thüringen und Kassel. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Unfall am Morgen an einem Bahnübergang in Hedemünden. Der Lokführer und der Lastwagenfahrer wurden leicht verletzt.
Nach Informationen der Deutschen Bahn ist ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen den Bahnhöfen Kassel-Wilhelmshöhe und Eichenberg eingerichtet. Die Strecke zwischen den Bahnhöfen Hann. Münden und Eichenberg war am Vormittag nach Polizeiangaben weiter gesperrt. Die Aufräumarbeiten laufen demnach. Wann die Strecke wieder freigegeben wird, war zunächst nicht bekannt.
Polizei: Bahnübergang funktionierte technisch einwandfrei
Zu dem Unfall kam es nach bisherigen Informationen, weil der mit Lebensmitteln beladene Sattelzug nicht rechtzeitig von dem Bahnübergang herunterfuhr. Der Güterzug habe den Auflieger zerrissen und sei erst nach dem Zusammenprall zum Stehen gekommen, sagte ein Sprecher der Polizei.
„Als der Lastwagenfahrer das rote Licht und die sich schließenden Schranken bemerkte, hat er sein Fahrzeug verlassen - und damit vermutlich Schlimmeres verhindert“, sagte der Polizeisprecher. Die Schranke und Ampel hätten nach bisherigen Erkenntnissen einwandfrei funktioniert.
Auf Bildern war die breit verteilte Ladung des Fahrzeuges zu erkennen. Zudem handelt es sich demnach um eine nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge freigegebene Einbahnstraße. Warum der Lastwagen sich also überhaupt auf dem Bahnübergang befand, müsse noch geklärt werden, sagte der Polizeisprecher.