Architektur Zukunftszentrum in Halle bekommt transparente Hülle
Es würdigt die Leistungen der Ostdeutschen und die Wiedervereinigung. Zudem weist das Zukunftszentrum in Halle in die Zukunft. Seine Transparenz soll die Menschen zum Austausch einladen.

Halle - Das geplante Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation in Halle an der Saale bekommt eine transparente, helle Hülle aus Glas. In einem Architekturwettbewerb setzte sich laut Bundesbauministerium unter 126 Bewerbungen die Arbeit des Planungsteams Richter Musikowski Architekten und ST raum a. Landschaftsarchitektur durch.
Die Juryvorsitzende und Architektin Jórunn Ragnarsdóttir sagte, es handele sich um ein modernes Haus im Sinne der Baumaterialien und habe eine klare Struktur, sei aber kein starres Gebäude. Vielmehr könne es wachsen und sich verändern in den kommenden Jahren.
Zukunftszentrum soll bis 2030 fertig sein
Das Zukunftszentrum in Halle soll die Leistungen der deutschen Vereinigung und insbesondere der Ostdeutschen würdigen und die Erfahrungen für künftige Umbrüche nutzbar machen - als Begegnungs- und Forschungsstelle zugleich. Es handle sich um ein Bundesprojekt höchster Bedeutung, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider (SPD). Der Bund stellt rund 200 Millionen Euro für die Gesamtbaukosten bereit. Der Baubeginn könnte laut dem Bundesbauministerium 2028 erfolgen, 2030 könne das Haus fertig sein.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) wies auf die nationale und europäische Dimension des Projekts hin. Es sei eine Verantwortung, „dass das Ganze gut wird und funktioniert“.
Viele Eingänge laden und Dachgarten laden ein
Der Bau unweit des Hauptbahnhofs wird 58 Meter hoch. Der Architekt Jan Musikowski sagte, das Äußere werde durch die gläserne Fassade als Schutzhülle bestimmt. Sie versorge das Haus via Solarpanels mit Energie.
Es werde viele Eingänge geben, nicht einen Haupteingang. Im Erdgeschoss solle ein großes Veranstaltungsforum entstehen. Treppen mit Blick auf das Innere des Gebäudes sollen in obere Geschosse für Ausstellungen und Büros führen. Im Inneren herrsche viel Transparenz, sagte Musikowski. Ganz oben entstehe ein Dachgarten mit einer Rooftop-Bar, der einen Blick über die Stadt ermögliche.
Halles Oberbürgermeister Alexander Vogt (parteilos) äußerte die Hoffnung, dass das Zukunftszentrum nicht nur Menschen nach Halle bringt, sondern auch dafür sorgt, dass Halle in Deutschland wieder einen besseren Ruf und einen Platz in Ostdeutschland bekomme, den es verdiene. Eine Jury hatte Halle an der Saale als Standort für das Zentrum ausgesucht.