Nächstes Verfahren Zum 80.: Zwanziger kündigt Prozess gegen den DFB an
Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger wird am Freitag 80 Jahre alt. Auf den Verband ist der Jubilar nicht gut zu sprechen.

Altendiez - Befreit von der juristischen Last des Sommermärchen-Prozesses freut sich Theo Zwanziger auf eine unbeschwerte Party zum 80. Geburtstag - nur mit dem Deutschen Fußball-Bund hat der frühere Präsident noch lange keinen Frieden gemacht. „Spätestens im Juli wird es einen Prozess gegen den DFB geben auf Schmerzensgeld“, sagte Zwanziger der „Rhein-Zeitung“ vor seinem Jubiläum an diesem Freitag.
Nachdem das Verfahren gegen ihn wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung vom Landgericht Frankfurt Ende April gegen eine geringfügige Geldauflage von 10.000 Euro eingestellt wurde, holt Zwanziger nun zum juristischen Konter gegen den DFB aus. „Ich bin rehabilitiert. Die zehn Jahre langen schweren Persönlichkeitsverletzungen durch pflichtwidriges Handeln von DFB-Funktionären kann und werde ich nicht einfach vergessen“, bekräftigte er.
DFB-Klage erzürnte Zwanziger
Zwanzigers ohnehin schon schwieriges Verhältnis zum Verband, den er ab 2004 in einer Doppelspitze mit Gerhard Mayer-Vorfelder und von 2006 bis 2012 allein führte, wurde im vergangenen Januar endgültig zerrüttet. Damals reichte der DFB beim Landgericht Frankfurt eine Schadensersatzklage gegen seinen Ex-Boss über einen Streitwert von 24 Millionen Euro ein. Zwanziger bezeichnete dies als „Unsinn“.
Seinen Ehrentag, der mit einem öffentlichen Empfang in der Gemeindehalle seines Wohnortes Altendiez beginnt und mit einem geselligen Abend im Kreis seiner Familie und engsten Freunde ausklingt, will er sich dadurch aber nicht verderben lassen. „Ich bin ein glücklicher Mensch“, sagte Zwanziger.
Verband gratuliert
Obwohl er mit dem DFB mittlerweile im Clinch liegt, hat er viele gute Erinnerungen an die Zeit in der Frankfurter Verbandszentrale. „DFB-Präsident gewesen zu sein in diesen spannenden Jahren war herausragend. Das vergesse ich nicht. Da muss man Dellen, die kommen, auch ein Stück weit ertragen können“, sagte Zwanziger der Deutschen Presse-Agentur.
Trotz der Differenzen übermittelte DFB-Präsident Bernd Neuendorf herzliche Glückwünsche an den Jubilar, der in seiner Zeit als DFB-Präsident „wichtige Weichen zur positiven Entwicklung des DFB gestellt und immer wieder Impulse gesetzt“ habe. „Unvergessen sind vor allem sein Einsatz für die Entwicklung des Frauen- und Amateurfußballs“, sagte Neuendorf. „Dafür gebührt ihm an seinem Ehrentag der Dank der gesamten Fußball-Familie in Deutschland.“