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Mehr Biomüll: Pflicht zur Biotonne zeigt Wirkung

Verwelkte Blumensträuße, Orangenschalen oder Reste auf dem Teller - Biomülltonnen in Deutschland füllen sich zusehends. Fast 10 Millionen Tonnen organischer Abfall wurden 2014 eingesammelt - und es wird voraussichtlich noch viel mehr.

16.12.2015, 10:55

Wiesbaden (dpa) - In Deutschland wird mehr Biomüll eingesammelt. Rund 9,8 Millionen Tonnen organische Abfälle wie Essensreste oder Grünschnitt seien 2014 zusammengekommen, 800 000 Tonnen mehr als im Jahr zuvor, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden.

Hauptgrund dürfte die Vorbereitung auf die Pflicht zum getrennten Sammeln von Biomüll gewesen sein. Seit 2015 muss organischer Abfall bundesweit getrennt gesammelt werden.

In den nächsten Jahren wird die Menge nach Erwartungen von Experten des Umweltbundesamts (UBA) weiter steigen. Wenn flächendeckend Biomülltonnen aufgestellt sind, sei mit zwei Millionen Tonnen zusätzlichem organischem Abfall zu rechnen, sagte Tim Hermann. Biomüll mache den größten Teil des Restmülls aus.

Aus dem Bio-Abfall, der in der Küche oder im Garten anfällt, wird nach der Erläuterung des Umweltbundesamts meist Kompost oder Dünger hergestellt. Dieses Material wandert zur Bodenverbesserung in die Landwirtschaft oder den Gartenbau. Ein Teil des Mülls wird vor der Kompostierung vergoren - das daraus gewonnene Gas kann wie Erdgas verbrannt und zur Strom- oder Wärmegewinnung genutzt werden. Trockener, holzreicher Bioabfall wie Strauchschnitt kann in Biomassekraftwerken direkt verbrannt werden. Die Asche ist Dünger für Felder und Beete.

Insgesamt wurden 2014 rund 37,6 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle eingesammelt. Dazu zählen die Statistiker neben Hausmüll in der grauen Tonne auch Sperrmüll, Glas, Papier, Verpackungen und Biomüll. Mehr als die Hälfte der Abfälle (59 Prozent) wurde getrennt gesammelt.

Destatis-Mitteilung

Erläuterung Umweltbundesamt