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Gesundheit Ohrenschmerzen nach dem Baden: Was hilft?

14.08.2008, 05:05

Frage: Was kann man gegen Ohrenschmerzen nach dem Baden tun? Liegt es am Wasser im Ohr oder eventuell an Keimen, die mit dem Wasser ins Ohr dringen?

Es antwortet Privatdozentin Dr. Christiane Motsch, komm. Direktorin der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Magdeburg: Eine Entzündung des äußeren Gehörganges, die im Sommer gerade während der Badesaison gehäuft auftritt, bezeichnet man als "Badeotitis". Die schmerzhafte Entzündung wird durch Keime, meistens durch Bakterien verursacht, die mit dem Badewasser in den äußeren Gehörgang gelangen können.

Vor allem nach häufi gem und lang andauerndem Aufenthalt in Seen, in Badeanstalten oder im Meer kann sich noch Wasser im äußeren Gehörgang befinden. In dem feucht-warmen Milieu des engen, gewundenen Gehörganges (Weg von der Ohrmuschel bis zum Trommelfell) herrschen optimale Bedingungen für das Wachstum von Pilzen und Bakterien. Eine leichte Entzündung kann spontan abklingen.

Richtungsweisend für eine Badeotitis, einer diffusen Entzündung des äußeren Gehörganges, wobei unter Umständen die zum Gehörgang zeigende Fläche des Trommelfells einbezogen ist, sind starke Schmerzen in der Ohrregion aber auch beim Kauen, Druckgefühl im Ohr, Ohrenlaufen und Jucken im Bereich des Gehörganges sowie ein Anschwellen der Gehörgangshaut. Bei Auftreten dieser Symptome sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden, der den Gehörgang und das Trommelfell unter dem Mikroskop inspiziert. Bestätigt sich die Verdachtsdiagnose "Badeotitis", dann ist in der Regel eine lokale Therapie mit kühlenden und Antibiotikahaltigen Medikamenten erforderlich. Bis zum Abklingen der akuten Symptomatik werden in der Regel Schmerzmittel verordnet.

Folgende prophylaktische Maßnahmen sind nach dem Baden und Schwimmen in Seen und Badeanstalten zu empfehlen: Den Kopf zur Seite neigen, so dass das Wasser herauslaufen kann. Dabei mit dem Handtuch die Ohrmuschel abtupfen, damit das Wasser aufgesaugt wird. Auf keinen Fall sollte man Wattestäbchen verwenden, da man die durch das Wasser aufgeweichte, sehr dünne Gehörgangshaut leicht lädieren und damit das Eindringen von Bakterien noch begünstigen kann.

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